Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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verbessern; sind aber diese Entfernungen entweder alle kleiner oder 
alle grösser als die abgemessenen Längen, so muss man in dem 
ersten Falle den Abstand der Fäden etwas grösser und in dem 
zweiten Falle etwas kleiner machen, was durch Lüften oder An 
ziehen der in Fig. 185 mit s bezeichneten Stellschraube geschieht. 
Nach dieser Berichtigung — welche so gemacht wird, dass die Ab 
lesung für einen bestimmten Standpunkt der Latte (z. B. auf dem 
Pfahl Nr. 5) deren Entfernung genau entspricht — wiederholt man 
die früheren Aufstellungen, Ablesungen, Reductionen und Correctionen 
so lange, bis man mit der Leistung des Instruments zufrieden ist. 
Zu 3. Das Verfahren, den Collimationsfehler des Reichenbach’- 
schen Distanzmessers zu bestimmen, ist nur wenig von dem in §. 113 
beschriebenen, zur Kippregel gehörigen, verschieden. Da man näm 
lich nicht längs der optischen Axe des Fernrohrs visiren kann, so 
müssen die zwei Absehlinien benützt werden, welche die beiden 
Fadenkreuze gewähren: wir wollen zunächst die obere wählen, 
d. h. diejenige, welche ausserhalb des Fernrohrs über der optischen 
Axe liegt. Verfährt man nun mit der Messung gerade so, wie im 
§. 113 angegeben; behält man ferner dieselben Bezeichnungen wie 
dort für die Ablesungen (w' und w'') am Gradbogen, den wahren 
Höhenwinkel (w) und den Collimationsfehler (c) bei, und bezeichnet 
man weiter noch den Winkel, welchen die hier benützte obere Vi- 
sirlinie mit der optischen Axe des Fernrohrs bildet, mit so ist 
nicht schwer einzusehen, dass folgende zwei Gleichungen richtig sind: 
w' =w + c—j (142) 
w" = w Ip c -f- Ö ’ 
Hieraus folgt, wenn man die zweite Gleichung von der ersten abzieht, 
w ( — w" = + 2c — 2 S (143) 
Setzt man Ö als bekannt voraus, so lässt sich hiermit der Collima 
tionsfehler c berechnen; will man aber diese Voraussetzung nicht 
machen, so lässt sich Ö wegschaffen, indem man mit der unteren 
Visirlinie dasselbe Verfahren durchführt wie mit der oberen. Be 
zeichnen für diese Absehlinie w, und w 2 die abgelesenen Höhen- 
und Tiefenwinkel, so gelten für dieselbe folgende zwei Gleichungen: 
W, = W + C -f- ö ) 
W, = w C — () > 
aus denen auf demselben Wege wie vorhin 
w, — w 2 = + 2 c -f- 2 Ö 
(144)
	        
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