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§. 206. 
Gebrauch. 
Ist das Ertel’sche kleine Nivellirinstrument berichtigt, so ist 
sein Gebrauch ein sehr einfacher. Man stellt nämlich das Stativ 
in ungefähr gleicher Entfernung von den beiden einzunivellirenden 
Punkten A und B fest, richtet das Fernrohr auf die in dem Punkte 
A lothrecht stehende Latte, verschiebt das Ocular durch das Ge 
triebe t, bis man auf ihr deutlich lesen kann, bringt dann durch 
Drehung des Fernrohrs das Fadenkreuz so in die Mitte der Latte, 
dass der eine Faden vertikal, der andere horizontal ist, stellt hierauf 
die Libelle mit der Mikrometerschraube r' horizontal, liest ab und 
schreibt die Ablesung auf. Ohne etwas an dem Stand des Gestelles 
zu ändern, dreht man nun das Fernrohr nach dem zweiten Punkte 
B, wo jetzt die Latte steht, und wiederholt das vorige Verfahren: 
die Differenz beider Ablesungen gibt den gesuchten Höhenunter 
schied zwischen A und B. Es ist durchaus nicht nöthig, wie Manche 
irrig meinen, dass man in der geraden Linie AB das Instrument 
aufstellen müsse; es kann beliebig weit ausserhalb dieser Geraden 
stehen, wenn es nur von A und B nicht zu ungleich entfernt ist. 
Dass man diese Entfernungen nach dem Augenmasse gleich annimmt, 
hat darin seinen Grund, dass hierdurch, wie später gezeigt wird, 
der schädliche Einfluss der Strahlenbrechung und Erdkrümmung auf 
die Höhenbestimmung wegfällt. Man braucht aber in dem Ab 
schätzen dieser Entfernungen keineswegs ängstlich zu seyn, da 10 
oder 20 Fuss Unterschied der Längenabstände noch keinen merk 
baren Fehler veranlassen. 
Das Ertel’sche grosse Nivellirinstrument. 
§. 207. 
Wir haben von diesem Instrumente bereits im vorigen Abschnitte 
(§. 178) eine Abbildung und Beschreibung geliefert, da es nicht bloss 
zum Nivelliren, sondern auch zum Distanz- und Winkelmessen be 
stimmt ist. Wegen dieser dreifachen Bestimmung kann man es 
auch Universalinstrument heissen, wie wir bereits gethan haben; 
die Benennung „grosses Nivellirinstrument“ wird jedoch von den 
Ingenieuren häufiger gebraucht, und da sie auch in dem Preisver 
zeichnisse von Erfel und Sohn vorkommt, so wollen wir sie hier 
ebenfalls anwenden.