Zeit als die wenn auch mehrmals sich wiederholende Horizontalstel
lung des Fernrohrs. Hiezu kommt, dass im ersteren Falle für jede
Visur die Libelle doch wieder zum genauen Einspielen gebracht
werden muss, da selten ein Instrument so vollkommen ist, dass die
Luftblase nicht um einige Theilstriche aus der Mitte ginge, wenn
man das Fernrohr mit der Alhidadenaxe dreht.
Mit dem grossen Ertel’schen Nivellirinstrumente kann man zwei
Punkte, die 500 Fuss auseinander liegen, von einem Standpunkte
aus einnivelliren, wenn dieser von beiden nahezu gleichweit und
nicht viel über 250 Fuss entfernt ist. Man kann in diesem Falle
den Höhenunterschied bis auf eine halbe Linie genau ermitteln und
somit eine Genauigkeit von 1 : 100 000 erreichen. Bei sehr weit
ausgedehnten Nivellements ist diese Genauigkeit scheinbar noch viel
grösser, indem sich kleine Fehler in den einzelnen Stationen auf-
lieben. Der Verfasser hat mehrmals Nivellements von 5 Meilen
Länge ausgeführt, welche am Schlüsse nur um 0,2 Fuss von ein
ander abwichen. Vertheilt man diesen Höhenunterschied auf die
Länge von 5 x 25400 = 127 000 Fuss, so ist die Genauigkeit für
die ganze Strecke = 1: 635 000. Zu solchen Höhenmessungen stehen
die Längenmessungen, welche für technische Zwecke meist nur mit
der Messkette (selten mit Messlatten) gemacht werden, in einem
sehr ungünstigen Verhältnisse, indem jene leicht 100 bis 500 mal
genauer seyn können als diese.
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Die Breithaupt’schen Nivellirinstrumente.
§. 208.
Nivellirinstrument mit Horizontal- und Höhenkreis.
Man macht den Nivellirinstrumenten, deren Fernrohre sich in
ihren Lagern umdrehen lassen und bei welchen die Libellen mittels
cylindrischer Füsse auf zwei genau abgedrehte Ringe der Objectiv-
röhre des Fernrohrs gesetzt werden, den Vorwurf, dass sich diese
Ringe bald abnützen oder Beschädigungen erleiden, welche nicht
der Geometer, sondern nur der Mechaniker verbessern kann. Andrer
seits erkennt man den grossen Vorzug an, welchen diese Instrumente
dadurch besitzen, dass man sie auf so einfache und von jedem an
deren Nivellirinstrumente unabhängige Weise prüfen und berichtigen
kann. Es lässt sich nun zwar nicht läugnen, dass an dem eben
ausgesprochenen Vorwurfe etwas Wahres ist, nämlich dass wirklich