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eine Abnützung der Lagerringe stattfindet; aber es kann nicht zuge
geben werden, dass diese Abnützung bald oder sogar „sehr bald“
eintritt, wie hie und da behauptet wird. Bei sorgfältiger Behand
lung jener Instrumente kann man sie jahrelang an allen zum Nivel-
liren geeigneten Tagen gebrauchen, ohne dass man auch nur mehr
als eine Spur jener Abnützung wahrnimmt. Tritt dann endlich wirk
lich eine nachtheilige Ungleichheit der Ringdurchmesser ein, so ist
die Ausgabe für die Abgleichung derselben im Verhältniss zu den
Vortheilen, die dergleichen Instrumente in den vorhergegangenen
Jahren gewährt haben und in den folgenden wieder gewähren wer
den, eine so geringe, dass sie nicht in Anschlag kommen kann.
Breithaupt in Kassel hat aus Veranlassung des erwähnten
und von ihm vielleicht zu sehr gewürdigten Mangels seinen grös
seren Nivellirinstrumenten eine Einrichtung gegeben, wodurch das
Fernrohr allerdings umgelegt, aber nicht um seine optische Axe ge
dreht werden kann, und wobei die Libelle zwar auf dem Fernrohre
aufsitzt, aber nicht unmittelbar auf der Objectivröhre selbst, son
dern auf den Köpfen stählerner Stellschrauben, welche in dieser
Röhre stecken. Die Einrichtung eines solchen Nivellirinstruments
ergibt sich aus der Zeichnung in Fig. 224, welche nach den in dem
Preisverzeichnisse von F. W. Breithaupt und Sohn enthaltenen Ab
bildungen angefertigt ist. Des Raumes wegen ist hier das Fernrohr
etwas verkürzt dargestellt.
Dieses Nivellirinstrument ist gleichzeitig »um Messen horizonta
ler und vertikaler Winkel eingerichtet. Sein Stativ (p), der Drei-
fuss (t) und dessen Verbindung (x, y) mit dem Gestelle, der Hori
zontalkreis (h) mit der Alhidade (m), die Nonien (n) und die Klemm
vorrichtung (q', r') sind gerade so beschaffen, wie die gleichnamigen
Theile des in §. 132 beschriebenen einfachen Theodolithen; wir können
uns daher sofort zu den übrigen Bestandtheilen wenden, bei deren
Besprechung uns ihr Querdurchschnitt (Fig. 225) unterstützen soll.
Mit dem Dreifusse und dem Horizontalkreise steht ein Vertikal
zapfen (z 0 ) in fester Verbindung; seine Axe ist zugleich die der Alhi
dade, welche sich mit einer konischen Metallbüchse (g) um ihn
dreht. Das Abheben dieser Büchse von dem Zapfen ist durch die
Schraubenmutter i, und das Herabsinken derselben durch die federnde
Scheibe 1 verhindert. Die zwei Arme (u, u), in welche die Büchse g
ausläuft, nehmen die Drehaxe (ee'l des Fernrohrs auf. Will man