Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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§. 230. 
Bestimmung von k. 
Es gibt zwei Wege, den Werth von k zu ermitteln; der eine 
setzt ein fliessendes Wasser von bekannter Geschwindigkeit, der an 
dere ein ganz ruhig stehendes Wasser voraus. Wir wollen beide Ver 
fahren beschreiben. 
1) In einem langen hölzernen Gerinne von durchaus gleichem 
und rechteckigen Querschnitte und kleinem Gefälle fiiesst das Was 
ser mit grosser Regelmässigkeit. Darin messe man mit einer Schwimm 
kugel, deren Durchmesser dem der Flügel ungefähr gleich kommt, 
die Geschwindigkeit (v') des in der Mitte befindlichen Stromstrichs 
wiederholt und sehr vorsichtig. Alsdann stelle man in der Mitte 
des Gerinnes den Woltman’schen Flügel so auf, dass er, wie vorher 
die Schwimmkugel, gerade von der Oberfläche des Wassers bedeckt 
wird. Hierauf beobachte man mehrere Male hinter einander die Zahl 
der Umdrehungen, welche einem bestimmten Zeitabschnitt t' ent 
spricht, und suche hieraus das Mittel der Umdrehungen = u'. Sind 
jetzt die Werthe v', u', t' bekannt, so ist nach den vorstehenden 
Gleichungen # 
u' 
2) Steht ein so regelmässiges Gerinne wie das eben beschriebene 
nicht zur Verfügung, so bediene man sich eines Teiches mit ziemlich 
tiefem und ruhig stehendem Wasser und eines gut gebauten w T enig 
schwankenden Kahns (K, Fig. 250). Auf diesem befestige man den 
Flügel so, dass er 5 bis 6 Fuss über den Schnabel hinaus reicht 
und lothrecht steht. Die Schnur D führe man an der Stange A über 
eine Rolle, damit der Gehilfe auf dem Kahne den Zählapparat auf 
ein gegebenes Zeichen in und ausser Wirksamkeit setzen kann, ohne 
auf den Vorsprung treten zu müssen. Der Kahn muss nach einer 
geraden Linie gezogen werden. Diese Linie soll ziemlich lang und 
so abgesteckt seyn, dass man vom Ufer aus den Augenblick bezeich 
nen kann, in welchem die Stange A die Endpunkte der Linie pas- 
sirt. Zu dem Ende stelle man am Ufer zwei Stäbe P, Q, welche 
Anfang und Ende der Geraden bezeichnen, so auf, dass PQ parallel 
ist mit der Linie RS, nach welcher das Schiff gezogen wird, und 
errichte zu PQ zwei Senkrechte PP' und QQ'. In den Punkten R 
und S können kurze Pfosten mit Rollen, über welche die Leinen
	        
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