Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

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auf die einfachste Weise zu übersehen, fassen wir sie in einem ana 
lytischen Ausdruck zusammen, welcher sich leicht ergibt. Bezeich 
net nämlich 
H die Grösse des Gegenstandes E F, 
E dessen Abstand D m vom Kreuzungspunkte, 
h die Grösse des Netzhautbildes e f, und 
e dessen Abstand d m vom Kreuzungspunkte, 
so verhält sich, weil die beiden Kreisausschnitte E m F und e m f 
ähnlich sind, H : h = E : e, und es ist folglich die scheinbare Grösse 
h = e. -5- (3) 
Der Abstand e ist für ein und dasselbe Auge eine unveränder 
liche Grösse, und die Kreisbögen E F und ef können so lange, als 
die betrachteten Gegenstände deutlich gesehen werden, als gerade 
Linien gelten, weil nur diejenigen Gegenstände gleichmässig deut 
lich zu sehen sind, für welche die Winkel E m F, e m f und folglich 
auch die Bögen E F, e f im Vergleich zu ihren Halbmessern sein- 
klein sind. 
Den Winkel EmF = emf=qp nennt man den Seh- oder 
Gesichtswinkel, und es ist nun klar, dass die scheinbare Grösse 
eines Gegenstandes seinem Sehwinkel proportional ist. Da wir in 
§. 17 gesehen haben, dass unter gewöhnlichen Umständen ein Ge 
genstand nur dann noch erkannt wird, wenn sein Netzhautbild we 
nigstens 0,01 D. D. Linie beträgt, so kann man hiernach den kleinsten 
Sehwinkel cp‘ bestimmen, wenn man den Abstand e kennt. Diesen 
Abstand kann man aber aus Gleichung (3) finden, indem man die 
Entfernung E' misst, in welcher dem Auge ein heller Gegenstand 
vom Durchmesser H bei guter Beschaffenheit der Luft und dunklem 
Hintergründe gerade verschwindet. Mit H und E' ist übrigens der 
kleinste Sehwinkel schon bestimmt, indem E't g rp' = H gesetzt 
werden darf.
	        
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