folglich überall gesehen werden. Will man die Lage einer Rich
tung. in der man ihn erblickt, gegen eine andere feststehende an
geben, so gehört dazu eine Vorrichtung, welche durch zwei Punkte,
deren Lage bekannt ist, eine Gerade bezeichnet, die in den Seh
strahl gebracht werden kann. Diese Gerade nennt man eine Visir-
oder Absehlinie. Die Träger solcher Linien können sehr verschie
den seyn, da man die sie bestimmenden Punkte auf sehr verschie
dene Weise darstellen kann. Die bis jetzt gebräuchlichen Mittel zur
Herstellung von Absehlinien sind die Fernrohre, die Diopter, die
Spiegel und die Glasprismen. Wir werden aber zunächst nur die
drei letztgenannten Vorrichtungen, so weit es unser Zweck fordert,
behandeln und erst später die Fernrohre als diejenigen Mittel, wodurch
entfernte Gegenstände deutlich sichtbar gemacht werden, betrachten.
Die Diopter.
§• 23.
Einrichtung und Prüfung.
Jedes Diopter besteht aus zwei Theilen, dem Ocular und dem
Objectiv. Das Ocular ist der Träger desjenigen Punkts der Ab
sehlinie, welcher bei der Beobachtung dem Auge zunächst steht, und
das 0 bj e c t i v der Träger des zweiten entfernteren Punktes dieser
Linie. Beide Tlieile sind in der Regel fest mit einander verbunden;
in einzelnen Fällen stehen sie aber auch lose nebeneinander.
Fig. 4.
Vorstehende Figur stellt ein Diopter der letzten Art vor: A ist
das Ocular, B das Objectiv. Beide bestehen aus einer Grundplatte
(p, p') und einem senkrecht darauf befestigten Flügel (f, f'). In A ist
eine kleine runde Oeffnung a (das Schauloch) zum Durchsehen und
in der grösseren viereckigen Oeffnung von B ein Fadenkreuz (c)
angebracht. Die Mitte des Schauloches und der Schnittpunkt des
Fadenkreuzes bestimmen die Absehlinie. Soll dieselbe, wie wohl
meist gewünscht wird, mit den Grundebenen von A und B parallel