ein Tlieil des Brechungsgesetzes ausgedrückt, während der andere Theil
die Bestimmung enthält, dass der einfallende und gebrochene Strahl
in einer Ebene mit dem Einfallsloth liegen. Der Brechungswinkel ß
erhält offenbar dann seinen grössten Werth, wenn ihn der Sinus des
Einfallswinkels « hat, und dieses ist der Fall für sin t = 1 oder
e — 90°. Man findet also den grössten Werth von ß aus der Glei
chung n sin ß — 1.
Nimmt man, wie es für Luft und Kronglas naliehin der Fall
ist, das Breohungsverhältniss n =■ 3 : 2 an, so folgt aus der Gleichung
sin ß = der Winkel ß = 41° 48'.
Für Luft und Glas, dessen Brechungszahl 1,5 ist, gibt es also keinen
grösseren Brechungswinkel als 41° 48'. Trifft nun in einem Glase
ein Lichtstrahl so auf eine Wand desselben, dass er mit dem Einfalls
lothe einen grösseren Winkel als 41° 48' bildet, so tritt er gar nicht
mehr aus, sondern wird in das Glas gerade so zurückgeworfen, als
ob er auf eine vollkommene Spiegelfläche gefallen wäre. Diese Er
scheinung nennt man die totale Reflexion oder die Gesammt-
rückstrahlung des Lichts.
§. 30.
Dreiseitige Glasprismen.
Die meiste Anwendung fand bis jetzt dasjenige senkrechte Glas
prisma, dessen Grundfläche ein gleichschenkliches rechtwinkliches
Dreieck ist, wie ABC in der beigedruckteu Fig. 8.
Stellt DE einen in der
Ebene des Querschnitts ABC
liegenden Lichtstrahl vor, der
in der Richtung des Loths
auf AC einfallt, so dringt
derselbe, weil der Einfalls
winkel null ist, ungebrOT
chen in das Prisma ein und
trifft die Hypotenuse AB und
das Loth GF unter einem
Winkel von 45°. Da der
Winkel D F G > 41" 48', so
findet bei F eine gänzliche
Zurückwerfung und demgemäss bei H ein auf BO senkrechter Austritt
Fig. 8.