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hierauf in ein Sandbad von etwa 30° Wärme bringt, wodurch die
Flüssigkeit in Folge der Ausdehnung bis an den Rand des Gefässes
steigt. Schliesst man in diesem Augenblicke das letztere durch Zu
schmelzen oder auf andere Weise luftdicht ab, so. wird sich in dem
selben mit der Entwärmung der Flüssigkeit ein luftleerer Raum
zu bilden suchen, den aber sofort Dampf von der eingeschlossenen
Flüssigkeit ausfüllt. Dieser Dampf verdichtet sich, wenn die Flüssig
keit durch Erwärmung wieder ausgedehnt wird, so weit es erfor
derlich ist; es werden auf diese Weise gefährliche Spannungen in
dem Gefässe vermieden, und hierin liegt der Vorzug einer Dampf
blase vor der Blase aus atmosphärischer Luft.
a) Die Köhrenlibelle.
Röhre sind Kreise von verschiedenen Durchmessern, alle Längen
schnitte durch die Axe aber einander und der Figur ABB'A' gleich.
Für die nächstfolgenden mathematischen Betrachtungen wollen wir
uns der Einfachheit halber den Längenschnitt der Libelle bloss aus
einem Kreisbogen und seiner Sehne bestehend denken und dabei
die Sehne oder eine mit ihr parallele Linie als Libellenaxe ansehen.
Unsere dermalige Absicht ist, die Abhängigkeit des Standes der
Luftblase von der Lage der Libellenröhre zu zeigen. Diese Untersuchung
stützt sich auf die physikalische Thatsache, dass die Luftblase
stets den höchsten Theil der Röhre einnimmt, und auf
die geometrische Wahrheit, dass der höchste Punk t eines Ver
tikalkreises dessen Durchschnitt mit dem lothrecht auf
wärts gehenden Halbmesser ist.
Man überzeugt sich leicht, dass es gewisse Drehungen der Libelle