Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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Auf diesen Cylinder, der in Fällen der Anwendung gewöhnlich 
einem Fernrohr angehört, stellen wir die nach Fig. 20 gefasste und 
auf den Cylinder passende Libelle. Bringt man mit der Schraube s 
die Libelle zum Einspielen, so ist deren Axe wagrecht, mag es die 
des Cylinders seyn oder nicht und mögen beide in einer Ebene 
liegen oder nicht. Lägen beide Axen in einer Ebene, ohne parallel 
zu seyn, so ist klar, dass die Blase nicht mehr einspielte, wenn die 
Libelle, wie folgende Figur 
zeigt, auf dem Cylinder um 
einen Winkel d zur Seite ge 
dreht würde. Die Luftblase 
ginge nach einer von der 
Neigung der Cylinderaxe ab 
hängigen Richtung vorwärts. 
Drehte man hierauf die Libelle 
auf die entgegengesetzte Seite 
des Cylinders, so bliebe die 
Bewegung der Blase dieselbe 
wie vorhin. Umgekehrt kann 
man hieraus schliessen, dass die Libellen- und Cylinderaxe 
in einer Ebene liegen, wenn bei entgegengesetzten 
Drehungen der Libelle auf dem Cylinder die Luftblase 
nach ein und derselben Richtung ausweicht. 
Lägen aber die Libellen- und Cylinderaxe nicht in einer 
Ebene und stellte in Fig. 23, welche ein senkrechter Schnitt des 
Cylinders und der Libelle ist, die wagrechte Linie ou die Projec 
tion der Libellenaxe auf die Ebene der Figur in dem Augenblicke 
des Einspielens vor, während die Projection der Cylinderaxe in der 
Richtung ae liegt: so würde bei einer Seitendrehung der Libelle 
um den Winkel ö die Axe ou die Lage o'u' annehmen und folglich 
nicht mehr wagrecht seyn. Die Luftblase müsste sich in der Rich 
tung von u' nach o' bewegen. Hätte man die Libelle um den Win 
kel S auf die entgegengesetzte Seite gedreht, so wäre das Ende u 
der Axe über das o gekommen und die Luftblase von o" nach u" 
gegangen. 
In diesem Vorgänge besitzen wir nun ein Mittel, erstens den Fall 
zu erkennen, in welchem die Libellen- und Cylinderaxe nicht in 
einer Ebene liegen, und zweitens die gegenseitige Lage dieser Axen 
Fig. 23.
	        
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