Hierauf lege man in die krummlinige Figur zwei oder mehr
unter sich zusammenhängende gerade Linien (wie z. B. in Fig. 293,
die Geraden 1,9 und 9,16) so, dass sie von den aufzunehmenden
Punkten nicht zu weit abliegen, und dass sich auf ihnen mit der
Messkette oder mit Massstäben leicht messen lässt. Ist dieses ge
schehen, so mache man einen Handriss von der ganzen Figur und
bestimme die gegenseitige Lage der Hilfslinien (1,9 und 9,16), durch
Messung ihrer horizontalen Längen und der Winkel (1,9,16), welche
sie mit einander bilden.
Fig. 293.
Schliesslich suche man mit dem Prismenkreuze die Fusspunkte
a,b,c,d,e... der senkrechten Ordinaten der Punkte 2, 3,4,
5,6... messe die Abscissen la, lb, lc, ld . . . schreibe die ge
fundenen Längen in dem Handrisse bei a, b, c, d, e . . . ein, messe
alsdann auch die Ordinaten und trage ihre Längen ebenfalls in die
Zeichnung deutlich über.
Mit diesen Grössen kann man die krumme Linie 1, 2, 3, 4,
5 ... 16 annähernd zeichnen und aus der Zeichnung lässt sich ihre
Länge entweder abmessen oder berechnen, wenn man es nicht vor
zieht, diese Längenbestimmung auf dem Felde unmittelbar zu
machen, indem man die Sehnen 12, 23, 34, 45, 56 . . . misst
und addirt.
B. Messung der Winkel und Dreiecke.
§. 251.
Nachdem im ersten Bande schon gelehrt worden ist, wie man
mit der Kreuzscheibe, dem Winkelspiegel, dem Winkelprisma und
dem Prismenkreuze rechte Winkel absteckt; mit Hilfe des Messtisch
apparats die Horizontalprojection schiefer Winkel graphisch darstellt;
und mit Theodolithen, Spiegelkreisen und Bussolen beliebige Winkel
nach Graden und ihren Unterabtheilungen unmittelbar ausmisst: so