Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (Bd. 2)

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und gleichzeitig' die Erhebung oder Senkung des Rohrs beobachtet, 
um die gemessenen schiefen Entfernungen nach §. 180 auf den Ho 
rizont zu reduciren. Wie. aus den horizontalen Fahrstrahlen und 
den Azimuthaiwinkeln das Vieleck zu zeichnen ist, bedarf wohl 
keiner Beschreibung. 
Wird das Vieleck mit dem Messtische und dem Reichenbach- 
schen Distanzmesser aufgenommen, so stelle man, wenn das Bild 
pq der Orientirungslinie PQ gegeben seyn sollte, den Messtisch so 
auf, dass p lothrecht über P und pq in der Vertikalebene PQ, liegt, 
wenn das Tischblatt horizontal ist und feststeht. Hierauf lege man 
die Linealkante des Distanzmessers an p, visire nach A, lese auf 
der daselbst befindlichen Distanzlatte die schiefe Entfernung AP ab, 
reducire dieselbe mittels der Tabelle Nr. II. auf den Horizont und 
trage die reducirte Länge von p aus in verjüngtem Masse = pa 
auf der feinen Linie ab, welche man an der Linealkante hinzieht. 
In gleicher Weise verfahre man mit den Linien PB, PC, PD.... 
und verbinde schliesslich die Bildpunkte a, b, c, d...., wodurch 
eine dem gegebenen Vielecke AB CD ... . ähnliche Figur ab cd ... . 
auf dem Messtischblatte entsteht, wie sie die Aufgabe verlangt. 
Man sieht sofort ein, dass das Vieleck ABCDE.... nicht 
geschlossen zu seyn braucht, um nach dieser Methode aufgenommen 
zu werden; man überzeugt sich aber auch leicht, dass weder in der 
Aufnahme des geschlossenen noch des offenen Vielecks eine Controle 
für die richtige Messung liegt, und dass die Prüfung der letzteren 
nur dadurch bewirkt werden kann, dass man entweder einzelne 
Seiten AB, BC . . . . oder Diagonalen AC, CE ... . des Polygons 
misst und vergleicht, ob sie mit ihren Bildern ab, bc . . . . oder ac, 
ce . . . . übereinstimmen oder nicht. 
§. 276. 
Aufgabe. Ein gegebenes Vieleck von einer abge 
messenen Standlinie aus aufzunehmen. 
Die Aufnahme kann wieder mit dem Theodolithen oder dem 
Messtische geschehen. In beiden Fällen ist es nöthig, die Standlinie 
geschickt zu wählen, wenn sie nicht durch besondere Umstände ein 
für allemal vorgeschrieben ist. Diese Basis kann sowohl inner- als 
ausserhalb des Vielecks liegen, wenn sie nur folgende Bedingungen 
möglichst gut erfüllt. Sie soll nämlich erstens zwei feste Endpunkte
	        
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