Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (2. Band)

150 
liehen Bildungen des Bodens, so kann man mehrere an einander 
stossende Felder als eine Parzelle behandeln, ebenso mehrere Wie 
sen- und Waldtheile als eine einzige Wiesenparzelle und beziehungs 
weise Waldparzelle. Die Grenzen der aufzunehmenden Parzellen 
sind entweder durch Marksteine, Raine, Hecken, Zäune, Mauern, 
Einfriedigungen etc. gegeben, oder sie werden dem Geometer durch 
eine orts- und sachkundige Person vorgezeigt, von der er zugleich 
die Namen der Besitzer erfragen kann. 
Mit diesem Vorzeiger vollzieht der Geometer oder dessen Ge 
hilfe die Abpflockung der Parzellengrenzen, wobei die auf Seite 
134 des ersten Bandes beschriebenen Markpflöcke zur Anwendung 
kommen. Diese Pflöcke sind in solchen Entfernungen in den Boden 
zu stecken, dass die geraden Verbindungslinien je zweier aufein 
ander folgenden Pflöcke genau genug mit den Parzellengrenzen zu- 
sammenfallen. Ein praktischer Blick wird entscheiden, was in 
gegebenen Fällen unter „genau genug“ zu verstehen ist: bei guten 
Gärten, Feldern und Wiesen bedeutet es offenbar etwas anderes als 
bei Viehweiden, Torfmooren u. dgl. Gebäude werden in der Regel 
nur mit zwei Pflöcken an der Langseite bezeichnet, weil sich mit 
Hilfe der dadurch bestimmten Geraden der Grundriss dieser Parzellen 
leicht bestimmen lässt. 
Während des Abpflockens der Parzellen fertigt der Geometer 
einen Hand riss der ganzen Flurmarkung mit allen davon aufzu 
nehmenden Parzellen an. Dieser Handriss wird so naturgetreu ge 
macht, als es das Augenmass zulässt, und man schreibt in densel 
ben alle Pflocknummern, Culturgattungen, Eigenthümer etc. ein; 
Brücken, Stege, Wehre, Baumgruppen, Gebäude, Signale u. s. w. 
werden so bezeichnet, wie es bei Situationszeichnungen gebräuch 
lich und aus Fig. 333, welche ein Stück eines Handrisses vorstellt, 
theilweise zu ersehen ist. Ein solcher Riss erleichtert die Aufnahme 
ausserordentlich, wesshalb er niemals wegzulassen und in möglichst 
grossem Massstabe mit Sorgfalt anzufertigen ist. Derselbe liefert 
auch in Verbindung mit der bei seiner Aufnahme erworbenen Ter- 
rainkenntniss das besste Mittel zur Bestimmung des Polygons, an das 
sich die Detailmessung anzuschliessen hat und welches nebst den 
Bindelinien die man allenfalls von einem Eckpunkte zu einem 
anderen legen will (z. B. AFC in Fig. 321 S. 36), in den Handriss 
eingezeichnet wird. Wie das Polygon selbst zu legen ist, hängt zum
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.