Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (Bd. 2)

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wir von diesen beiden Arten von Planimetern nach den oben ge 
nannten Schriften Zeichnungen und Beschreibungen nebst Theorie 
und Gebrauchsanweisung mittheilen, finden wir uns zu der Bemer 
kung veranlasst, dass die völlige Uebereinstimmung unserer Figur 
339 mit der Fig. 4 Taf. 15 der Messkunde von Barfuss (Weimar 
1854) bloss davon herrührt, dass beide bis auf die Buchstaben Co- 
pieen unserer Zeichnung vom Jahre 1853 sind. 
Die Linearplanimeter von Wetli und Hansen. 
§. 285. 
Diese Planimeter sind sich im Wesen gleich, nur einzelne Con- 
structionstheile weichen von einander ab, und beide unterscheiden 
sich von der ursprünglichen Einrichtung der umschreibenden Plani 
meter von Hermann im Grunde nur durch eine bessere mechanische 
Ausführung und die Vertauschung des von Hermann, Oppikofer und 
Ernst angewendeten drehbaren Kegels mit einer horizontalen Scheibe. 
In der Einführung dieser Scheibe besteht Wetli’s wirkliches Verdienst 
um die Vervollkommnung der auf rechtwinkelige Coordinaten ge 
gründeten Planimeter, welche wir zunächst betrachten und der Kürze 
halber (zum Unterschiede von den Polarplanimetern) Linearplani 
meter nennen wollen. 
Man kann die Idee, welche diesen Instrumenten zu Grunde 
liegt, kaum besser und einfacher ausdrücken , als dieses ihr Erfinder 
in den nachfolgenden Worten that: 1 
„Der Flächeninhalt zweier Dreiecke oder Parallelogramme, 
welche eine und dieselbe Grundlinie haben, steht im geraden Ver 
hältnisse zu ihren Höhen. Denkt man sich nun einen Kreis, dessen 
Peripherie gleich einer solchen gemeinschaftlichen Grundlinie ist, 
und diesen Kreis mit etwas anderem so in Verbindung, dass, wenn 
man mit dem letzteren längs dieser Linie hinfährt, er sich gerade 
einmal um seine Axe dreht, wenn die Höhe der Figur = 1 ist; 
denkt man sich ferner, dass wenn die Höhe der Figur = 2 ist, 
sich der Kreis vermittelst seiner Verbindung, während längs der 
Grundlinie hingefahren wird, zweimal um seine Axe dreht; denkt 
interessant zu erfahren, ob auch hier wieder zwei Personen gleichzeitig eine und 
dieselbe Idee und Form eines Instruments erfunden haben. 
1 Siehe des Verfassers Aufsatz „zur Geschichte der Planimeter“ in Dinglers 
polytechnischem Journale, Bd. 137, H. 2.
	        
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