man sich endlich, dass die Revolutionen des Kreises wie die Zah
len der Höhen zunehmen, und würde die Zahl dieser Revolutionen
an irgend etwas bemerkt werden können: so hätte man mit einem
so verbundenen Kreise eine Art mechanischen Flächenmessers. Wollte
man nun ohne Zahlenrechnung den Inhalt geometrischer Figuren
durch eine Maschine linden, so dürfte bloss die Art aufgesucht
werden, wie die Kreisrevolutionen in dem obigen Verhältnisse be
wirkt werden könnten, und die Maschine wäre erfunden.“
Nach der jetzigen Einrichtung der Linearplanimeter ist der vor
genannte Kreis ein ungezahntes Rädchen, das auf einer horizontalen
Scheibe senkrecht steht und um eine mit dieser Scheibe parallele
Axe drehbar ist. Die Scheibe selbst dreht sich um eine vertikale
Axe und bringt dadurch das auf ihr ruhende Rädchen in Folge der
stattfindenden Reibung in Bewegung. Ist der Abstand des Berüh
rungspunktes des Rädchens vom Mittelpunkte der Scheibe gleich
dem Halbmesser des Rädchens, so wird dieses eine ganze Um
drehung machen, wenn die Scheibe eine macht, und eine halbe,
wenn diese sich nur zur Hälfte dreht; allgemein wird sich das
Rädchen so vielmal mehr drehen als die Scheibe, als sein Halb
messer in dem Abstande seines Berührungspunktes vom Mittelpunkte
der Scheibe enthalten ist. Die Verschiedenheit dieses Abstandes
erfordert eine Bewegung der Scheibe längs der unverrückbar gedach
ten Drehaxe des Rädchens, oder längs der mit ihr parallelen Höhe
des zu messenden Rechtecks; die Drehung der Scheibe muss dagegen
durch die Abwickelung eines um ihre Welle geschlungenen Fadens
geschehen, welcher der Grundlinie jenes Rechtecks parallel ist,
Schliesslich ist an dem Apparate noch eine Vorrichtung anzubringen,
durch welche die Drehungen des Rädchens gezählt werden können.
Nach dieser Vorbereitung wird man den Zusammenhang der in der
nachfolgenden Abbildung und Beschreibung näher bezeichneten Theile
des Hansen’schen Planimeters leicht begreifen.
§. 286.
Beschreibung. Das Instrument erfordert zwei auf einander
senkrechte (den Axen parallele) Grundbewegungen: die eine geschieht
durch den unteren Schlitten nach der Langseite des Messingrahmens
A, welcher mit den Stellschrauben B das Fussgestelle bildet; die
andere aber durch den oberen Schlitten G, auf dem ein Silberdraht
Bauern feind, Vermessungskunde. II. 11