Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (2. Band)

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zu gross und desshalb sein Durchmesser um eine Kleinigkeit zu ver 
ringern. Oder man findet alle Flächen etwas zu klein; dann ist auch 
der Durchmesser des Rädchens zu klein. Da derselbe aber nicht 
vergrössert werden kann, so ist oft damit zu helfen, dass man den 
Draht etwas dicker nimmt, denn dadurch wird der Halbmesser r der 
Trommel grösser und es kann so das Produkt rr t auf die erforderliche 
constante Grösse gebracht werden, sowie im vorhergehenden Falle 
durch Anwendung eines dünneren Drahtes das Abdrehen des Räd 
chens auch oft erspart wird. Oder endlich es zeigt sich, dass die 
Abweichungen von dem wahren Flächeninhalte bald positiv bald 
negativ, jedenfalls aber grösser sind als sie seyn dürfen; dann wird 
der Fehler entweder von der Ungeschicklichkeit oder Unachtsamkeit 
des Messenden, oder von der Unebenheit der Scheibe S, oder von 
der gleitenden Bewegung des Rädchens R herrühren. 
Was die erste dieser drei Fehlerquellen betrifft, so wirkt sie um 
so schwächer, je besser das Instrument aufgestellt ist und je gleich- 
mässiger und vorsichtiger der Umfang der Figur umfahren wird. 
Die zweite Quelle liegt meistens in dem Papier, womit die Metall 
scheibe überzogen ist; man muss desshalb den Ueberzug nach allen 
Richtungen mit einem genauen Lineale untersuchen, ob er eben ist, 
und ihn verbessern, wenn er es nicht seyn sollte. Am gefährlich 
sten kann die dritte Fehlerquelle werden, welche theils in einer 
schwerfälligen Bewegung der Axe des Rädchens R, theils in zu 
grossem oder zu geringem Drucke dieses Rädchens auf die Scheibe 
S liegen kann. Die Bewegung der genannten Axe lässt sich durch 
die auf ihre Lager wirkenden Schräubchen bei e und c', der Druck 
des Rädchens aber durch das Gegengewicht W reguliren. 
$. 290. 
Ueber die Genauigkeit des Linearplanimeters hat der Ver 
fasser vielfache Versuche angestellt und einen Theil derselben in 
seiner oben angeführten Schrift auf S. 33 bis 37 mitgetheilt. Aus 
allen diesen Versuchen geht mit Entschiedenheit hervor, dass jenes 
Instrument eine viel grössere Genauigkeit gewährt, als man für 
irgend einen praktischen oder wissenschaftlichen Zweck nöthig hat, 
und dass die Genauigkeit bei kleinen Flächen etwas geringer ist 
als bei grossen. Bei nur einiger Uebung wird man Flächen von 
ungefähr 2 Quadratzoll Inhalt sicher bis auf ihres Inhaltes
	        
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