191
Dreiscks mit 3®, die Winkel dieses Dreiecks mit A + ®, B -f- ®,
C —I - ® und die gegenüberliegenden Seiten beziehlich mit a, b, c,
so erhalten ein paar Formeln der sphärischen Trigonometrie folgende
Gestalt:
. 0 sin 3 / 2 ® sin (A — % oj»)
1 sin (B -f- co) sin (C + ®)
„ ., sin (B — % co) sin (C — V, ®)
COS 2 y 2 a = ——■■ . y ri •
sin (B -(“ co) sm (C 4" co)
Aus der Verbindung dieser Formeln durch Potenzirung und
Division folgt:
sin 61 / 2 a __ sin 3 ( 3 / 2 co) sin 3 (A — y 2 co)
cos 2 y 2 a sin 2 (B 4~ 00) sin (B — '/ 2 co) sin 2 (C -f- co) sin (C — '/ 2 ®)
sin 61 / 2 b __ sin 3 ( 3 / 2 ®) sin 3 (B — y 2 ®)
cos 2 y 2 b ~ sin 2 (A 4- a) sin (A — 1 / 2 ®) sin 2 (C + ®) sin (C—V 2 ®).
Dividirt man diese Gleichungen in einander und zieht aus dem Quo
tienten die Quadratwurzel, so ergibt sich
sin 3 (y 2 a) cos ('/ 2 b) _ sin (Aco) sin 2 (A—'/2
cos y 2 a sin 3 (y 2 b) sin (B 4~ co) sin 2 (B — l / 2 co)
Macht man die linke Seite dieser Gleichung durch Division gleich 1
und multiplicirt beide Seiten mit dem Cubus des Verhältnisses von
a sin B : b sin A, so erhält man
/a sin B\ 3 _ a 3 cos y 2 a sin 3 (y 2 b)
\b sin a) b 3 sin 3 ( 1 / 2 a) cos y 2 b x
sin (A 4~ ®) sin 2 (A — y 2 co) sin 3 B
sin 3 A sin (B 4- co) sin 2 (B — l / 2 ®) X
und somit, wenn man die rechte Seite dieser Gleichung = D setzt,
a sin A 3 y
b = iITB^ D 008)
Diese Formel ist strenge richtig und gilt für jedes sphärische
Dreieck; geht man aber auf ein geodätisches Dreieck über, dessen
Seiten im Vergleich zum Erdhalbmesser sehr klein sind (indem sie
in der Regel kaum den tausendsten Theil desselben betragen), so
wird jeder der drei Factoren, aus denen der Ausdruck für D be
steht, so nahe der Einheit gleich, dass die Abweichungen hievon
nur noch Grössen vierter Ordnung sind, wenn die Dreiecksseiten
a, b, c als Grössen erster Ordnung angesehen werden. Unter dieser
Voraussetzung wird also
(/ D = 1