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Es sind die Coordinaten x t und y l eines Punktes A t nebst der
Grösse A., und dem Richtungswinkel p, der Seite A, A 2 gegeben;
man sucht erstens die Coordinaten x 2 und y 2 des Punktes A 2 ,
und zweitens den Richtungswinkel p" der Seite A { A., in dem
Punkte A 2 .
Hiernach sind in dem sphärischen Dreiecke A,A 2 W bekannt: die
Seite A| W = dem Bogen W A t l weniger y 1 oder auf eine Kugel vom
Halbmesser 1 reducirt = 90° — die Seite A,A 2 = dem Bogen
a 2 oder auf eine Kugel vom Halbmesser 1 reducirt = n 2 ; und der
Winkel A 2 Ä,W = 90° — p,. Da der Bogen A 2 W — 90° — ty 2 ist,
so findet die Gleichung statt:
sin t; 2 = cos a 2 sin 9., -{- sin a 2 cos ^ sin p t
und weil bj, \) 2 und a 2 nur sehr kleine Theile des Erdumfangs sind,
so kann man in dieser Gleichung mit hinreichender Annäherung
setzen :
1 v V 3
Sln e‘’.--7TP’
1 V*
COS 9=1 — =1—272;
denn indem man diese Werthe für sin 9 und cos 9 einführt, ver
nachlässigt man erst Grössen, deren Nenner die vierte Potenz vom
Erdhalbmesser r enthalten. „
Führt man die Rechnung durch und setzt zur Abkürzung
a 2 cos p t = u, a 2 sin p t = v,
so erhält man zunächst die gesuchte Ordinate
y-i = + v — ¿-(jt + \ v) .... (311)
Berücksichtigt man, dass nach Seite 196 der Ausdruck y, -f- v
= y, -j- a 2 sin pj = ?j 2 ist, so folgt aus der vorstehenden Gleichung:
dass die sphärische Ordinate y 2 aus der ebenen t/ 2 erhalten wird,
wenn man an dieser die von der Erdkrümmung herrührende Ver
besserung
anbringt. Dabei versteht sich von selbst, dass x einen positiven
1
Werth erlangt, wenn der Factor y 1 — v negativ ist.
O
Darf man y 2 als bekannt voraussetzen, so folgt aus dem sphä
rischen Dreiecke A,A.,W, wenn man sich dasselbe auf eine Kugel