Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (Bd. 2)

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In Preussen und Sachsen - Gotha geschieht die topographische 
Vermessung im Massstabe von 1 : 25000; man hat daher zu dem 
graphischen Netze Vierecke gewählt, welche in der Richtung von 
Osten nach Westen von zwei Meridianabschnitten begrenzt werden, 
die 6 Minuten der geographischen Breite umfassen, während sie in 
der Richtung von Süden nach Norden aus zwei Abschnitten von 
Parallelkreisen bestehen, die einem Längenunterschied von 10 Minuten 
entsprechen. Auf diese Weise wird ein Stück der Erdoberfläche, 
welches einen Grad Länge und Breite umfasst, auf 60 Blättern dar 
gestellt. Die Abschnitte der Meridiane und Parallelkreise sind zwar 
in aller Strenge krumme Linien, aber so lange diese Abschnitte sich 
nur über 6 und 10 Minuten Breite und Länge ausdehnen, können 
sie unbedenklich als gerade Linien angesehen werden. 
Die Höhen und Breiten der einzelnen Blätter müssen aus den 
bekannten Dimensionen des Erdsphäroids und den geographischen 
Längen und Breiten der Blattmittelpunkte berechnet werden. Will 
man, dass auch die Parallelkreise, welche ganzen Breitengraden 
angehören, als Mittellinien der Netzvierecke erscheinen, so muss 
man von einem Normalpunkte ausgehen, dessen Breite ein Vielfaches 
von 6 Minuten ist; wobei man aus anderen Gründen gut thut, diesen 
Punkt soviel als möglich in der Mitte des zu vermessenden Landes 
anzunehmen. Eine ähnliche Rücksicht kann man bezüglich der Länge 
dieses Punktes eintreten lassen, welche demnach ein Vielfaches von 
10 Minuten seyn müsste. Auf den Meridian und den Perpendikel 
dieses Normalpunktes sind alle Coordinaten der Netzpunkte zu redu- 
ciren, wenn sie nicht ursprünglich darauf bezogen wurden. Wir 
nehmen an, dass diese Reduction schon geschehen sey, und dass 
Xj y. n x 2 y 2 , x 3 y 3 etc. die für den Normalpunkt geltenden Coordinaten 
der Netzpunkte A 1: A 2 , A 3 etc. vorstellen. Ist die geographische 
Länge des Normalpunktes z. B. = 28° 20' und seine Breite = 50° 
36' gegeben, so sind die den Mitten der Messtischblätter entsprechen 
den geographischen Lagen folgende: 
Breiten von Süd nach Nord: 
50° 36'; 50° 42': 50° 48'; 50° 54' etc. 
Breiten von Nord gegen Süd: 
50° 36'; 50° 30'; 50° 24'; 50° 18' etc. 
Längen von West nach Ost: 
28 o 20'; 28° 30'; 28 (l 40'; 28° 50' etc.
	        
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