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Kig. 882.
den Zenithwinkel V A B
— Z zu linden, der Ver
tikalkreis unterhalb A
im Punkte J aufgestellt
sey, so wird man zuerst
den scheinbaren Zenith
winkel VAB = z und
hieraus den wahren für
den Punkt J = VJB
= z -(- p erhalten.
Der gesuchte Zenithwinkel ist aber
Z = z + (361)
wenn AB J = Ö gesetzt wird. Aus dem Dreiecke ABJ folgt, wenn
A.J = h und AB = b gegeben ist:
h . . .
sm ö = — sin (z -f- p),
und da Ö jedenfalls sehr klein ist, also sin § : sin 1" = 3": 1" ge
setzt werden darf,
f )' = h sin (£+_£)_ ( 362)
b sin 1"
Läge der Punkt über A, so würde, wie leicht einzusehen,
Z = z + e — S
seyn, d' aber seinen absoluten Werth behalten, wenn h und b un
verändert bleiben.
§. 321.
Aufgabe. Die Kimmtiefe oder die Depression des
Meereshorizonts zu bestimmen.
Nach §. 146 (Bd. I, S. 2-72) wird auf dem Meere oder in dessen
Nähe mit dem Spiegelsextanten oder dem Spiegelkreise der Höhen
winkel eines Gestirns dadurch gemessen, dass man die Bilder des
Meereshorizonts und Gestirns zur Deckung bringt: bezeichnet also in
Fig. 383 der Punkt A den Sextanten, S das Gestirn und B die in
der Vertikalebene AS liegende äusserste sichtbare Stelle des Meeres
spiegels, so liefert der Sextant, wenn man von der atmosphärischen
Strahlenbrechung absieht, den Winkel SAB = w.
Dieser Winkel ist aber der gesuchte Höhenwinkel noch nicht-,
denn erstens ist der Schenkel AB nicht horizontal, und zweitens