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so ein, dass es z. B. deren Fig. 384.
oberen Rand in der Mitte
schneidet. Ohne an dein
Instrumente das Geringste
zu ändern, liest er dieNonien
des Horizontal- und Ver
tikalkreises ab und bemerkt
sich die Zeit der Beobach
tung nach seiner Taschen
uhr. Die Ablesungen auf
dem Horizontalkreise seyen
a und 180° -j- a, die auf
dem Vertikalkreise v und
180° + v, und die Beobach
tung habe m Stunden vor
Mittag stattgefunden. Nun
bleibt das Instrument ver
deckt und unberührt stehen,
bis gegen die m te Stunde
nach dem Mittage, um wel
che man die Alhidade des
Horizontalkreises löst und mit dem noch wie am Vormittage geneigten
Fernrohre der Sonne folgt, bis das Fadenkreuz wieder auf die obere
Mitte des Sonnenrandes einsteht. Ist dieses der Fall, so liest man
wieder die zwei Nonien des Horizontalkreises ab. Diese Ablesungen
seyen = a/ und 180° -f- a '- Dreht man nun die Alhidade des
Horizontalkreises so weit nach der Linken zurück, dass die Ablesungen
der Nonien = '/ 2 (a + a') und 180° -f- */ 2 (a -f- a') werden und
steckt in der Richtung der Absehlinie ein Signal aus, so bezeichnet
dieses mit dem Standpunkte des Instrumentes die gesuchte Mittags
linie. Denn wenn als bekannt angenommen wird: erstens, dass der
wahre Mittag eines Punktes der Erde in dem Augenblicke stattfindet,
wo die Meridianebene dieses Punktes durch die Mitte der Sonne
geht; zweitens, dass die Richtung nach der Sonne in dem Augen
blicke, wo sie im Meridian steht oder culminirt, die Mittagslinie
bezeichnet; und drittens, dass die Sonnenhöhe in gleichen Zeitab
ständen vom wahren Mittage gleich gross ist: so folgt von selbst,
dass die gesuchte Mittagslinie PS (Fig. 384) den Horizontalwinkel