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berücksichtigt, dass < OHM = MO'C, OHM = cp', MOC = cp,
CQ gleich der grossen Halbaxe a und CN gleich der kleinen Halb-
axe b des Erdmeridians ist, so folgt
td
tg cp = tg cp' = m tg cp' . . . . (369)
а г
wobei das Verhältniss von b 2 : a' 2 = m gesetzt wurde.
Es ist somit ß — cp' — cp — cp' — arc tg (m tg cp')\ und wenn
man diese Gleichung differenzirt:
, л m d cp'
(Iß = äcp ¡л , . ./ 1 t.
r (1 -j- m 2 tg 2 cp 1 ) cos 2 cp
Setzt man das Verhältniss von (a‘ 2 — b' 2 ) : (a' 2 -(- b‘ 2 ) = v, so
wird
7 _ 2 v d cp 1 (v -f cos 2 cp')
' ‘ J 1 -)- v' 2 -j- 2 v cos 2 cp' ’
und wenn man den Bruch, womit 2vd cp' multiplicirt ist, in die
Reihe cos 2cp 1 — v cos 4<p' + v‘ 2 cos 6 cp' — auflöst und vor
stehende Gleichung integrirt, so folgt
ß = v sin 2 cp 1 — 1 / 2 v' 2 sin 4: cp' -f- Уз v 3 sin 6 cp' — ... (370)
Will man diesen in Theilen des Halbmessers bestimmten Win
kel ß, welcher die Neigung der Vertikallinie zu dem Erdhalbmes
ser eines Orts 0 vorstellt, in Sekunden ausdrücken, so muss man
ihn noch mit der Anzahl Sekunden, welche auf einen Bogen
von der Länge des Halbmessers treffen, nämlich mit 206265"
nmltipliciren. Hiernach wird, mit Weglassung des zweiten und
dritten Gliedes des Ausdrucks für /?, in dem vorliegenden Falle
genau genug:
ß = 206265 v sin 2 cp 1 Sek (371)
und wenn man bedenkt, dass
a‘ 2 — b' 2 _ a 2 -f- ab a — b
V = a' 2 + b' 2 “ a' 2 -f b' 2 ' a
sehr nahe der Abplattung der Erde (Gl 1), also = ist, s0 folgt
schliesslich
ß — 687 sin 2 cp' Sek (372)
Für cp' = 45° ist sin 2 cp' — sin 90° = 1 und daher der grösste
Werth von ß — 11'27", woraus zu entnehmen, dass diese Verbesse
rung auch bei kleineren und grösseren Breiten nicht vernachlässigt
werden darf.