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Ist A (Fig. 417) der gegebene unterste Punkt, so stelle man
das Nivellirinstrument (J) etwa 150 bis 200 Fuss von A entfernt so
auf, dass man einige der abzusteckenden Punkte (A, B, C, D, E)
gut übersehen kann. Stellt man die Absehlinie auf die Latte in A
ein und liest die Höhe N ab, so muss die Ablesung auf dem um 1
entfernten Punkte B offenbar N — lp werden. Um diesen Punkt zu
finden, lasse man den einen Kettenstab in A festhalten und mit dem
anderen bei angespannter Kette einen Kreisbogen bb' beschreiben.
Fig. 417.
Auf diesem Bogen wird die Nivellirlatte einigemale versuchsweise
aufgestellt, bis man einen Punkt gefunden hat, auf dem bei hori
zontaler Absehlinie die Ablesung = N — lp ist. Nun setze man
den einen Kettenstab in den mit einem Pfahle bezeichneten Punkte
B ein und führe den anderen Stab bei angespannter Kette in dem
von B aus beschriebenen Kreisbogen cd so lange herum, bis die
Latte auf einen Terrainpunkt C kommt, der die Ablesung N — 21p
liefert. In gleicher Weise findet man D und E. Muss hierauf die
Station gewechselt werden, so betrachtet man den letzten Punkt E
als Anfangspunkt der Operation und wiederholt dieselbe ein oder
mehrere Male in der eben beschriebenen Weise, bis man die Höhe
erreicht hat, auf welche die geneigte Linie abgesteckt werden soll.
Zur Aufnahme ihrer horizontalen Projection dient eine der im
Abschnitte A beschriebenen Methoden.
2. Wenn die beiden Endpunkte der geneigten Linie
gegeben sind.
Heisst der untere Endpunkt A und der obere Z, so stecke man
von A aus eine Linie mit der Steigung p und von Z aus eine Linie
mit dem Gefälle p nach Anleitung der vorigen Nummer ab. Beide
Linien werden sich in einem Punkte M schneiden, und es besteht
nun die gesuchte Linie aus den Zweigen AM und MZ.