Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (2. Band)

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Iritter Jtbfdjnitt. 
Grubenmessungen. 
A. Technische Ausdrücke der Bergleute imd Mark- 
scheider. 
§. 355. 
Der geordnete Betrieb der Bergwerke fordert, dass man die 
vorhandenen Lagerstätten nutzbarer Mineralien und die Gruben 
anlagen, welche zu ihrer Ausbeutung dienen, aufnehmen und bild 
lich darstellen, und projectirte Grubenbaue ihrer Grösse und Lage 
nach abstecken kann. Dieses Geschäft heisst Markscheiden und 
derjenige, welcher es ausübt, ein Markscheider. 
Es handelt sich also auch hier, wie in den beiden vorausgehen 
den Abschnitten, um Aufnehmen und Abstecken, und so lange der 
Markscheider nicht in der Grube, sondern im freien Felde arbeitet, 
sind seine Hilfsmittel und Operationen von denen des praktischen 
Geometers nicht verschieden, oder sollten es jedenfalls nicht seyn. 
Eine Verschiedenheit der Instrumente und Messmethoden tritt nur 
bei Arbeiten in engen Grubenräumen ein, welche die Anwendung 
geodätischer Instrumente nicht gestatten. Wo jedoch Raum für diese 
gegeben ist, zieht sie der wissenschaftlich gebildete Markscheider 
auch bei seinen unterirdischen Arbeiten den weniger genauen Hilfs 
mitteln, welche er zur Messung horizontaler und vertikaler Winkel 
in dem Hängecompass und dem Gradbogen besitzt, vor. 
In die Lehrbücher der Markscheidekunst wird in der Regel auch 
die Lehre von den Horizontal- und Vertikalmessungen im freien 
Felde, oder nach bergmännischem Ausdrucke, die Lehre von den 
„Tagemessungen“ aufgenommen und entweder im Sinne der 
praktischen Geometer auf die vollkommeneren Messinstrumente der 
Neuzeit, oder im Sinne der alten Markscheider auf deren unbehilf 
liche und ungenaue Werkzeuge gegründet. Da wir aber diese Mes 
sungen im ersteren Sinne bereits abgehandelt haben, so brauchen 
wir sie nicht weiter zu berühren, als um ihre Verknüpfung mit den 
unterirdischen Messungen oder mit anderen Worten, den Anschluss 
der Grubenmessungen an die Tagmessungen zu zeigen.
	        
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