383
den Stoss des Wassers
abwärts getrieben wird.
Wie viel dieses Abwärts
treiben beträgt, erfährt
man bald durch Uebung.
Da jede Profilmessung
an Strömen längere Zeit
dauert, so hat man fort
während den Wasserstand
an einem in der Nähe
eingestellten Massstab zu
beobachten, damit man die
gemessenen Tiefen alle
auf eine und dieselbe Ho
rizontale reduciren kann.
Aufnahme der Längenprofile. Ausser den Werthen von
q und p, welche der vorige Paragraph finden lehrt, bedarf man
noch des relativen Gefälles u des Wasserspiegels zur Berechnung
der Geschwindigkeit v nach der Formel (445). Dieses Gefälle ist
stets eine sehr kleine Grösse, und da es ein geringer Messungs
fehler in der Bestimmung des absoluten Falles h auf die horizontale
Uferlänge 1, woraus sich
h
« - t
ergibt, oft bedeutend ändern kann, die Geschwindigkeit v aber der
Quadratwurzel aus a proportional ist: so wird man auf die Bestim
mung von h alle Sorgfalt verwenden.
Bestimmt man das Gefälle eines Flusses an mehreren unter sich
zusammenhängenden Punkten und nimmt man zugleich an diesen
Punkten Querprofile auf, so lässt sich aus diesen Aufnahmen das
Längenprofil des Flusses für die betreffende Strecke berechnen und
auftragen. Obwohl unser nächster Zweck eigentlich nur das relative
Gefälle zwischen dem obersten und untersten Querprofile der Fluss
strecke, in welcher die Geschwindigkeit mittelbar gemessen werden
soll, fordert, so werden wir doch sofort näher angeben, wie die
Arbeiten zur Aufnahme eines Längenprofils zu geschehen haben,
Fig. iöG.
§. 385.