Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (Bd. 2)

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der Punkt P den Pol, EQ den 
Aequator, KJ den zu projiciren- 
den grössten Kreis und PKP'Q 
einen Meridian vor, der auf der 
Schnittlinie von EQ und JK senk 
recht steht: so ist klar, dass die 
von P aus gezogenen Gesichts 
linien PK und PJ die Projec- 
tionen k und i von K und J er 
geben , und dass demnach der 
Durchmesser KJ des zu proji- 
cirenden grössten Kreises sich in der Länge ki — kC + Ci = S ab 
bildet. Um d zu berechnen hat man nach der Figur: 
k C = P C . t g u =• r t g (45 0 — y 2 cp) 
iC = PC.tgv = rtg (45° -j- V 2 cp) 
und mit Rücksicht darauf, dass tg (45° -f- '/ 2 cp) = cot(45°—*/ 2 cp), 
£ = kC + iC = rtg(45° — */ 2 cp) + cot (45 o — V 2 cp) = 2r sec cp (454) 
Der Halbmesser des Kreises ki hat somit die Länge r sec cp. 1 
In Fig. 458 stellt die Linie xyz die stereographische Polar- 
projection eines grössten Kreises, dessen Ebene mit dem Aequator 
einen Winkel von 50° bildet, vor: denkt man sich an die Erdkugel 
eine Tangentialebene gelegt, welche diesem grössten Kreise parallel 
ist, so hat der Berührungspunkt eine geographische Breite von 50" 
und die Tangentialebene schneidet am Sternenhimmel den scheinbaren 
Horizont dieses Punktes ab. Umgekehrt ist also XYZ die Projection 
des grössten Kreises, dessen Ebene dem scheinbaren Horizonte eines 
Ortes von 50° Breite parallel läuft, und welche in ihrer unendlichen 
Erweiterung die Himmelskugel nach dem wahren astronomischen 
Horizonte schneidet. Da nun der Halbmesser der Himmelskugel im 
Verhältniss zu dem der Erdkugel unendlich gross ist, so fällt der 
wahre astronomische Horizont mit dem scheinbaren zusammen, und 
desshalb kann man die Linie XYZ auch die Projection des astrono 
mischen Horizontes eines Orts von 50° geographischer Breite nennen. 
Welchem Orte von 50° Breite dieser Horizont angehört, wird durch 
1 Salneuve findet in seinem Cours de topograpliie etc. Nr. 413 den Halbmesser 
= rcosec<p, was davon herrührt, dass er in seiner Entwickelung —— = sec 2x 
setzt, was unrichtig ist. 
Fig. 459. 
P
	        
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