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Fis. 546.
sich die Quadratseiten der Copie ebenfalls wie c : o verhalten. Wäre
o = y 2o00 und c — 1 / 5(;(10 , so hätte man c : o = 2 : 5 = 0,4 : 1, d. h.
die Quadratseiten der Copie dürften nur 0,4 der Länge der Seiten
der Originalquadrate haben. Das Uebertragen des Details in die
Copiequadrate geschieht wiederum nach dem Augenmasse; will man
aber auch einzelne Entfernungen abmessen, so kann dieses entweder
mit Hilfe eines Proportionalzirkels, dessen Einrichtung und Gebrauch
als bekannt vorausgesetzt wird, oder mittels eines Reductions-Drei
ecks geschehen. Von diesem Dreiecke verhalten sich zwei Seiten
AB, BC (Fig. 546) zu einander wie o : c
und machen bei B einen beliebigen (also
z. B. einen rechten) Winkel. Ist nun Al)
die zu reducirende Länge, so gibt die zu
BC parallele Gerade DE den im Verhält
nisse von o:c verjüngten und in die Copie
überzutragenden Abstand.
Wenn man eine Zeichnung zu copiren hat, deren Kostbarkeit
nicht gestattet, sie mit einem Netze von Bleilinien zu überziehen,
so zeichnet man dieses Netz mit Tusche auf Pauschleinwand und
befestigt diese auf dem Rande der Originalzeichnung so lange, bis
die Copie gemacht ist. Netze von Seidenfäden, die man über die
zu copirenden Karten und Pläne spannt, und ebenso Netze, die auf
Glastafeln geritzt sind, verursachen viel mehr Umstände und Kosten
als die auf Pauschleinwand, wesshalb diese nicht bloss in dem be-
zeichneten Falle vorzuziehen, sondern überhaupt zu empfehlen sind,
da man sich damit die Mühe ersparen kann, für jede Copie ein
Quadratnetz auf das Original zu zeichnen.
C. Das Abzeichnen mit dem Pantographen.
§• 431.
Theorie, nncl Beschreibung des Pantographen.
Der Pantograph besteht aus einem verschiebbaren Parallelo
gramm ABCD (Fig. 547), dessen Seiten an den Enden durch Ge
wände verbunden sind, und aus zwei auf den Seiten AB, AD be
festigten Stiften E und G, welche mit einer auf der dritten Seite
CD angebrachten Axe F in einer vertikalen Ebene liegen. Bei dem
Gebrauche dreht sich das Instrument um die Axe F, welche ihren