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weiter über die Ausführung der Bayerischen geodätischen Nivellirungs-
arbeiten in den Jahren 1870 und 1871 bemerkt, dass von den 111
Beobachtungentagen 66 zur gemeinsamen Arbeit der beiden Assistentn
verwendet wurden und an den übrigen 45 nur das Instrument des Herrn
Vogler thätig war. Als mittlere Tagesleistungen ergaben sich Strecken
von 6,7 und beziehungsweise 4,2 Kilometer. An diesen Leistungen fällt
zweierlei auf: erstens, dass die durchschnittliche Arbeit mit zwei Instru
menten in der Campagne von 1S70 und 71 um 6,70 — 5,25 = 1,45
Kilometer mehr betrug als in 1868 und 69, und zweitens, dass mit
Einem Instrumente beträchtlich mehr als die Hälfte dessen, wass zwei
Instrumente vermögen (4,2 auf 6,7 Kilometer), geleistet wurde.
Sieht man von der grösseren Fertigkeit im Beobachten, welche die
beiden Ingenieure in der zweiten Periode offenbar erlangt hatten, ferner
von dem kleinen Unterschiede dieser Fertigkeiten zwischen beiden Be
obachtern, sowie von der vermehrten Geschicklichkeit der Messgehilfen
ab, so wird die erstere Mehrleistung zum Theil der Vervollständigung
des Nivellirapparates und der bequemeren Berechnungsweise am Instru
mente, vielleicht auch der durchschnittlichen Verkleinerung der Ziel
weiten, wodurch die Wiederholungen der Beobachtungen in dem Ver
hältnisse von 29 auf 31 vermindert wurden, zuzuschreiben sein, während
die Mehrleistung von 2 5 Procent des einzelnen Instruments gegenüber
der gemeinsamen Arbeit zum Theil davon herrührt, dass jenes von Stand
zu Stand einen kürzeren Weg zurückzulegen hatte, und dadurch bei
günstigem Wetter und Zielweiten von 60 bis 70 m auf 10 bis 11 Minuten,
welche von Doppelstand zu Doppelstand verflossen, 90 bis 100 Sekunden
um welche es früher zur Aufstellung gelangte, ersparte 1 ).
Die Bruttoleistung der Ingenieure und ihrer Gehilfen betrug in den
Jahren 1870 und 71 auf jeden der 178 Reisetage 3,55 Kilometer, während
sie sich im Jahre 1869 auf etwas weniger, nämlich 3,30 Kilometer
belief. In der ersten Campagne trafen 22, in der zweiten nur 19 Arbeits-
1) Man darf hieraus nicht sofort den Schluss ziehen, dass es vortheilhafter sei mit einfachen
statt mit doppelten Ständen zu arbeiten; denn jene fordern einen Lattenträger mehr,
während diese eine geringere Zahl von Zwischenfixpunkten, rascheres Durcheilen belebter
Bahnstrecken, grössere Sicherheit im Erreichen vorbereiteter Anschlusspunkte, vor Allem
aber vermehrte Controle der Arbeit gestatten.