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Die Ungleichheit der Ringdurchmesser
wurde bei der Untersuchung im März 1871 etwas grösser gefunden
als im Jahre 1868: es ist nämlich an beiden Fernrohren der Ocular-
ring der stärkere und es beträgt die Neigung der Fernrohraxe gegen
die gemeinschaftliche Kegelseite der Ringe bei Instrument Nro. I: 0",5
und bei Instrument Nro. II: 1",0. Dieser Unterschied wird indessen
durch das Messungsverfahren, wie bekannt, ausgeglichen.
Die Neigung der Ocularröhre
gegen die Fernrohraxe (vergl. Erste Mittheilung Seite 18, Nro. 5) ergab
sich ebenfalls etwas grösser als bei früheren Versuchen und scheint
erst bei Zielweiten von mehr als 25 m zu verschwinden. Für das Instru
ment Nro. II betrug die Neigung bei 20 m Entfernung etwa 1", bei
12 m etwa 13" und bei 8 m etwa 17" in dem Sinne, dass die Visirlinie
um diese Beträge erhöht wird. An dem Instrument Nro. I wurde die
Visirlinie bei 20 m Entfernung um 1,5" gegen das Ziel erhöht und bei
12 m Lattenabstand um 10" gesenkt. Wie viel davon einer fehlerhaften
Centrirung des Objektivs zuzuschreiben ist, war durch das angewendete
Untersuchungsverfahren, das in Bestimmung der Fernrohrcollimation
mittelst Libelle bei unendlicher und kleiner Zielweite bestand, nicht zu
ermitteln.
Correctionstafeln.
Eine Tafel der Entfernungen wurde schon im Jahre 1870 nicht
mehr berechnet, dagegen eine neue Tafel für die Höhencorrection wegen
geneigter Libelle nach dem in der Ersten Mittheilung (S. 31 und 32,
Figur 9) enthaltenen Vorschläge entworfen, gezeichnet und photographisch
auf ein Fünftel verkleinert und vervielfältigt. In die Gleichung
206265c = 1000 pcotcp (a + k tg(p) 1
wurden folgende mittlere Constanten eingeführt:
cot(p = 137,5; p 4",35; k = 78 cm .
Drückt man a wie k in Centimeter und 1 in Vierzigstel-Libellentheilen
aus, so findet man die Höheucorrection c in Decimillimeter aus der
Gleichung:
c - 0,00725 (a + 0,565) 1.