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menten längs der Linien Pasing-Tutzing-Peissenberg und Peissenberg-
Murnau - Partenkirchen - Mittenwaid - Scliarnitz genaueste geometrische Ni
vellierungen vorzunehmen.
Diese Beschlüsse gelangten alle bis auf den, welcher die Diagonale
durch die Fichtelgebirgsschleife betrifft, zur Ausführung, und ich lege
hier die Ergebnisse unserer Beobachtungs- und Rechnungsarbeiten im
Jahre 1882/83 und deren graphische Darstellung den Kommissären der
Europäischen Gradmessung und den übrigen Sachverständigen mit dem
Bemerken vor, dass in einer siebenten Mitteilung nicht blos der Rest
der bereits beschlossenen Nivellierungen sondern auch noch einige andere
für notwendig erachtete Nivellemente, sowie eine neue Ausgleichung des
Bayerischen Höhennetzes und eine Kotenberechnung enthalten sein wird,
welche frei ist von den Widersprüchen in den Angaben zweier verdienter
Mitglieder des K. Preuss. geodätischen Instituts (des Prof. Börsch und
des Assistenten Seibt) über die Höhenlage unserer gemeinschaftlichen
Festpunkte bei Kahl und Koburg.
Die gegenwärtige sechste Mitteilung erfüllt somit zunächst einen drei
fachen Zweck: nämlich erstens das im Jahre 1882/83 gesammelte Material
für den endlichen Abschluss des Bayerischen Präcisionsnivellements geordnet
aufzubewahren; zweitens die längst gesuchte Aufklärung über den oft
besprochenen Schlussfehler der Fichtelgebirgsschleife zu gewähren, und
drittens einen ersten Beitrag zur Lösung der vom Geographischen Kon
gress in Venedig angeregten Frage über die Bewegungen in der Erdrinde
zu liefern, d. h. zu zeigen, dass hohe Erddämme selbst dreissig Jahre
nach ihrer Erbauung die Fähigkeit sich zu setzen noch nicht verloren
zu haben brauchen. Weiter schien hier viertens der geeignetste Ort zu
sein, um die Ergebnisse derjenigen genauen Nivellierungen aufzubewahren,
welche im Jahre 1880/81 zum Zweck von Refractionsbeobachtungen bei
Rosenheim, Hohenaschau und Irschenberg gemacht worden sind.
Es folgen nun die Beschreibungen der im Jahre 1882 nivellierten
Linien des Bayerischen Höhennetzes in der Weise, wie es in den voraus
gegangenen Mitteilungen geschehen ist, nämlich: eine Uebersicht der aus
geführten Arbeiten, Angaben über angewendete Zielweiten, Bestimmungen
von Konstanten, Charakteristiken der einnivellierten Festpunkte, Höhen
verzeichnisse und Genauigkeitsberechnungen.