§ 1.
Ich kann mit einigem Grunde zweifeln, ob gegenwärtige
Abhandlung von denjenigen werde gelesen, oder auch ver
standen werden, die den meisten Antheil daran nehmen selten,
ich meyne von denen, die Zeit und Mühe aufwenden, die Qua
dratur des Circuls zu suchen. Es wird sicher genug immer solche
gehen, und solte man die, so in den folgenden Zeiten sich
damit beschäftigen, nach denen beurtheilen, die sich bisher
damit beschäftigt haben, so werden es gröstentheils solche
seyn, die von der Geometrie wenig verstehen, und ihre Kräfte
zu schätzen nicht im Stande sind. Was aber den meisten an
Erkenntnifs und Verstand abgeht, und wo sie mit richtigen
und zusammenhängenden Schlüssen nicht ausreichen, das ersetzt
die Ruhm- und Geldbegierde durch Sophismata, die öfters auch
weder sehr fein, noch sehr versteckt sind. Es hat auch Fälle
gegeben, wo solche Leute feste geglaubt haben, man versage
ihren vermeyntlichen Beweisen den Beyfall blofs aus Neid und
Mifsgunst. Es geht auch unter ihnen eine Sage herum, als
wenn in England und Holland eben so grofse Preifse und
Belohnungen wären auf die Quadratur des Circuls gesetzt
worden, als auf die Erfindung der geographischen Länge zur
See. Ich will zwar eben nicht gut dafür stehen, ob man nicht
zu Anfänge des vorigen Jahrhunderts, oder noch vorher, ge
glaubt hat, dafs die Erfindung der Länge zur See mit der
Quadratur des Circuls in einer solchen Verbindung stehe, dafs,
wer letztere gefunden, zugleich auch erstere gefunden habe.
So viel ist gewifs, dafs mau damals Verhältnisse zwischen
Wahrheiten suchte und glaubte, die noch viel weniger zusammen
pafsteu. Solte aber in der That wegen der Länge zur See
ein Preifs auf die Quadratur des Circuls gesetzt worden seyn,
so glaube ich, dafs das Parlement in England ein sehr gutes
Werk thun würde, wenn es, zumal da nun die Preifse für die
Länge zur See schon ausgetheilt worden, in allen Zeitungen