Full text: Archimedes, Huygens, Lambert, Legendre

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Erstes Kapitel. 
§ 2. Genaue mathematische Formulierung des Problemes. ^ 
Bevor wir uns zu einer historischen Übersicht wenden St 
über die verschiedenen der Quadratur des Zirkels gewidmeten e i] 
Bestrebungen, möge zunächst kurz daran erinnert werden, um W( 
was es sich bei diesem Probleme eigentlich handelt. Bezeichnet sk 
man den Radius eines Kreises mit r, den Durchmesser des 
selben mit d = 2r, seinen Umfang mit u und seinen Flächen- ga 
Inhalt mit J, so hat man: in 
(1) u = 7t d = 2nr, sc. 
(2) J — Ttr 2 = ~ Ttd 2 = y ru, au 
insofern 7t das für alle Kreise gleiche Verhältnis des Umfanges 
zum Durchmesser bedeutet. Seit der Mitte des letzten Jahr 
hunderts weifs man, dafs n sich nicht als das Verhältnis 
zweier ganzer Zahlen ausdrttcken läfst, also keine rationale In 
Zahl ist. Als Dezimalbruch dargestellt beginnt it mit in 
3,141592653589793 .... Es dürfte nicht unnötig sein, darauf do 
hinzuweisen, dafs dem Nichtmathematiker die Quadratur des Ai 
Zirkels gewöhnlich deswegen als unausführbar erscheint, weil ge 
man die Zahl tc numerisch immer nur augenähert, aber nie zu 
ganz genau angeben könne. Wir werden später noch auf diese u. 
Frage zurückkommen und dann erfahren, inwieweit die Un- an 
möglichkeit der Quadratur des Zirkels mit der Irrationalität de 
von 7t zusammenhängt. tic 
Aus Formel (2) geht die bekannte Thatsache hervor, dafs las 
der Inhalt des Kreises dem Inhalte eines Dreiecks gleich- m< 
kommt, dessen Grundlinie der Umfang und dessen Höhe der wi 
Radius des Kreises ist. Wäre man nun imstande, aus dem de 
gegebenen Radius den Umfang zu konstruieren, also die Rekti- di< 
fikation des Kreises konstruktiv auszuführen, so könnte man ge 
auch jenes Dreieck konstruieren und dieses nach bekannten wt 
planimetrischen Vorschriften leicht in ein inhaltsgleiches Qua 
drat verwandeln. Umgekehrt müfste, wenn der Kreis durch al 
eine Konstruktion in ein inhaltsgleiches Quadrat verwandelt st 
werden könnte, auch die konstruktive Herstellung jenes Drei- ke 
ecks und folglich auch des Kreisumfanges möglich sein. Man m< 
sieht also, dafs die notwendige und hinreichende Bedingung de
	        
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