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Viertes Kapitel.
Angenommen nämlich e sei gleich der rationalen Zahl , so
O (J '
bringe man alle Glieder der Reihe bis einschlieislich ~ auf
ql
die linke Seite der obigen Gleichung und multipliziere die
Gleichung mit ql Dann erhält man links eine von Null ver
schiedene ganze positive Zahl, rechts dagegen die Reihe:
i I I I
2 + 1 • (2 + !) (2 + 2) “r" ’
welche einen kleineren Wert als —4- 7 —r 1 —^ d. h.
einen kleineren als * besitzt und folglich nicht gleich einer
ganzen positiven Zahl sein kann.
*
§ 13. Die Entdeckungen Liouville’s.
Im Jahre 1840 fügte Joseph Liouville (1809—1882)
den bisher bekannten Eigenschaften der Zahl e noch zwei
weitere hinzu, indem er mittels des oben angegebenen Fou-
rier’schen Verfahrens nachwies, dafs e nicht Wurzel einer qua
dratischen Gleichung mit rationalen Koeffizienten sein könne,
dafs also eine Gleichung von der Form ae 2 -f- he c = 0
unmöglich sei, wenn a, h, c ganze Zahlen bedeuten. Und er
konnte sofort hinzufügen, dafs e 2 dieselbe Eigenschaft besitze,
dafs also unter den gleichen Voraussetzungen für a, 6, c auch
eine Gleichung von der Form ae 4 -j- be 2 c — 0 nicht be
stehen könne*).
Da die von Lambert, Legendre und Liouville gefundenen
Eigenschaften der Zahlen e und n alle gemeinschaftlich aus
*) Liouville’s Journal V. (1840) pag. 192 und 193. Siehe auch:
Stern, Algebraische Analysis, pag. 342—343. Dafs weder e noch c 2 einer
Gleichung zweiten Grades mit ganzzahligen Koeffizienten genügt, folgt
auch ganz direkt ohne weiteren Beweis aus den Kettenbruch entwicklungen
für e und e 2 (pag. 52). Herr Hurwitz hat in der genannten Abhandlung
auch noch auf elementarem Wege gezeigt, dafs e nicht Wurzel einer
ganzzahligen Gleichung dritten Grades sein kann. Man kann also, was
Herr Hurwitz mit Recht als bemerkenswert hervorhebt, auf ganz ele
mentare Weise zeigen, dafs e weder Wurzel einer ganzzahligen Gleichung
ersten, noch zweiten, noch dritten Grades ist.