Full text: Archimedes, Huygens, Lambert, Legendre

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Viertes Kapitel. 
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Bedeuten hierin l, ... ganze Zahlen und wächst l m hin 
reichend rasch mit dem Index m, so läfst sich zeigen, dafs x 
nicht Wurzel einer algebraischen Gleichung mit rationalen 
Koeffizienten sein kann*). 
Seit dieser wichtigen Liouville’schen Entdeckung ist man 
berechtigt, alle Zahlen in algebraische und in transzen 
dente einzuteilen, während man früher nur von rationalen und 
irrationalen Zahlen sprechen konnte. Unter einer algebrai 
schen Zahl versteht man jetzt, nach der von Kronecker ein- 
geführten Terminologie, jede Zahl x, welche Wurzel einer al 
gebraischen Gleichung ist, d. h. einer Gleichung von der Form: 
x n + c x x n ~ x -f- c 2 x n ~ 2 -f- ■ • • -j- c n = 0, 
in welcher die Koeffizienten c x , c. 2 , . . . c n sämtlich rationale 
Zahlen sind, während der höchste Koeffizient immer gleich 1 
vorausgesetzt wird. Sind überdies diese Koeffizienten sämtlich 
ganze rationale Zahlen, so heifst x eine ganze algebraische Zahl. 
Unter einer transzendenten Zahl versteht man jede 
nicht algebraische Zahl**). 
Es war daher jetzt die Frage zu entscheiden, ob die Zahlen 
e und 7t algebraische oder transzendente seien. * 
*) Liouville’s Journal XVI. (1851): „Sur des classes très-étendues de 
quantités dont la valeur n’est ni algébrique ni même réductible à des 
irrationnelles algébriques“. Die Hauptsätze dieser Abhandlung hatte 
Liouville schon 1844 in den Comptes rendus XVIII., pag. 883 und 910 
mitgeteilt. 
Einen anderen Beweis für die Existenz transzendenter Zahlen gab 
später Herr G. Cantor in der Abhandlung: „Über eine Eigenschaft des 
Inbegriffs aller reellen algebraischen Zahlen“, (Grelle, Bd. 77.) 
**) Den Kriterien, welche den transzendenten Charakter einer nach 
einem gegebenen Bildungsgesetze entwickelten Zahl bestimmen, stehen 
sehr bemerkenswerte Kriterien gegenüber, durch welche man nach 
Eisenstein (Berichte der Berl. Akad. 1852) entscheiden kann, ob ge 
gebene Reihenentwicklungen mit rationalen Koeffizienten aus algebrai 
schen oder transzendenten Funktionen hervorgegangen sind. Siehe die 
Besprechung meiner wiederholt genannten historischen Skizze durch 
Herrn Cantor (Zeitschr. für Math, und Physik Bd. 36).
	        
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