ersten Gleichung seien rationale Zahlen, während die Koeffi
zienten jeder folgenden Gleichung nur solche Irrationalitäten
enthalten, die sich aus der Auflösung der vorhergehenden Glei
chungen ergeben. Daun kann man successive die Wurzeln einer
jeden dieser Gleichungen, also auch der letzten, konstruieren.
Man sieht also; Damit eine Zahl konstruierbar sei, ist hin
reichend, dafs sie sich als Wurzel einer quadratischen Glei
chung darstelle, welche das letzte Glied einer Kette von qua
dratischen Gleichungen der bezeichueten Art bildet.
Aber diese Bedingung ist nicht nur hinreichend, sie ist
auch notwendig für die Konstruierbarkeit einer Zahl. Denn
da jede Konstruktion nichts anderes ist als eine Kombination
der beiden Elementaraufgaben, eine gerade Linie durch zwei
gegebene Punkte zu ziehen und um einen gegebenen Punkt
mit einem gegebenen Radius einen Kreis zu beschreiben, und
da andererseits gerade Linien und Kreise analytisch durch
Gleichungen des ersten und zweiten Grades ausgedrückt wer
den, so wird eine Konstruktion durch Zirkel und Lineal ana
lytisch sich durch eine Kette von quadratischen Gleichungen
ausdrücken lassen, insofern man lineare Gleichungen ja auch
als spezielle quadratische auffassen kann. Da überdies jede bei
der Konstruktion auszuführeude Elementaraufgabe nur solche
Elemente zu benutzen braucht, die durch die vorher gelösten
Elementaraufgaben bereits konstruiert worden sind, so wird
auch jede der auftretenden Gleichungen in ihren Koeffizienten
nur solche Irrationalitäten enthalten, welche sich durch Auf
lösung der vorhergehenden quadratischen Gleichungen ergeben.
Daraus folgt also, dafs jede durch Zirkel und Lineal kon
struierbare Zahl sich als Wurzel einer quadratischen Gleichung
mufs darstellen lassen, welche das letzte Glied einer Kette von
quadratischen Gleichungen der bezeichueten Art bildet.
Nun läfst sich aber eine solche Kette von quadratischen
Gleichungen stets ersetzen durch eine einzige algebraische Glei
chung mit rationalen Koeffizienten, dadurch dafs man die in
der letzten Gleichung auftretenden Irrationalitäten, welche ja
Wurzeln der vorhergehenden Gleichungen sind, mit Hülfe dieser
letzteren successive eliminiert. Auf diese Weise gewinnt man