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unlöslich gemachten Leim-Barytschichte. Während Copien auf Eiweiss
papier sich unter Umständen um 10—15 mm strecken, beträgt die statt-
iindende Veränderung bei gutem Aristo-Papier 1 mm in der einen, 1 / 2 mm in
der anderen Richtung, also nur 1 / 2 —Vs %• Wie ganz bedeutende Aenderungen
aber auch bei sonst guten Papieren Vorkommen können, beweist neben
stehender vom Autor gemachter Versuch.
Bestimmung des Eingehens des Positivs. (Aristo-Papier,)
Ablesung auf dem Negativ. Ablesung auf dem entspr. Positiv.
37.9 75.5 mm 37.5 75.0 mm
152.2 151.0
Es ist das Eingehen des Positivs erfolgt
152.2—151.0 = 1.2
1.2
152.2
100 = 0.79%
75.5—75.0 — 0,5 mm
--- . 100= 0.66%.
75.5
Auch ist das Emulsionspapier keineswegs vollkommen gleichmässig.
Es kommen Verschiebungen von ganz engbeschränkter Ausdehnung vor, die
sich bei Architekturen von selbst kenntlich machen; bei Landschaften,
insbesondere wenn es sich um Baum oder Fels handelt, aber kaum erkennen
lassen. In solchen Fällen wird man während der graphischen oder rechne
rischen Arbeiten wohl dadurch auf den Fehler kommen, dass die corre-
spondirenden Höhen nicht stimmen, wie dies im §. 5, S. 19 gezeigt ist. In
solchen Fällen bleibt nichts übrig, als eine zweite Copie anzufertigen und
eventuell zum Negativ selbst zu greifen.
§. 51. Herstellung des Bildes. Nach erfolgter Aufnahme eines photo
grammetrisch zu verwerthenden Bildes wird zunächst für eine lichtdichte Ver
wahrung der exponirten Fläche zu sorgen sein, bis dieselbe in der dunklen
Kammer entwickelt und flxirt wird. Das Verfahren ist hier ein verschiedenes,
je nachdem wir es mit Aufnahmen auf Glas oder Films zu thun haben. Die
heute meist übliche und der Mehrzahl der Photogrammeter eigenthümliche
Einrichtung der Aufnahme mittels Glasplatten macht es nothwendig, zunächst
dieser Methode eingehendere Beachtung zu schenken. Für Feldarbeiten, die
mit einer grösseren Anzahl von Aufnahmen verbunden sind, ehe man im
Laboratorium selbst an die nöthigen chemischen Arbeiten schreiten kann,
ist es zweckmässig sich mit einer grösseren Arzahl von Cassetten zu versehen,
in denen die lichtempfindlichen Platten directe Verwahrung finden. Die
Cassetten müssen an der Aussenseite mit Täfelchen oder Bezeichnungen
versehen sein, welche eine Verwechslung der sie umschliessenden Glasplatten
unmöglich machen, und ist die Führung eines Notizbuches, sowie eine genaue
Ordnung in der Reihenfolge der zu benützenden Cassetten für praktische
Aufnahmen nicht genug zu empfehlen, weil sonst der Fall wiederholt vor