Um irrigen Auffaffungen bezüglich des Swedes, der Anordnung und der Ausftattung der weſtfäliſchen Inventar-
werke entgegenzutreten, erſcheint es nothwendig, niht bloß auf die Dorworte der bisher erſchienenen Bände zu verweiſen,
jondern auch Auszüge aus denfelben an diefer Stelle beizufügen.
(Küdinghanfen) Im Allgemeinen bezwecden die Inventarifationen die Erforschung, den Schutz und die Er-
haltung aller durch Kunftwerth und Eigenthiimlichfeit fich auszeichnenden Denkmäler. Ste ſtreben danach, die Denkmäler,
welche dur<h Baufälligkeit, Bedürfniß, Reſtauration, Veräußerung u. f. w. fich verändern oder abhanden kommen, in Wort
und Bild der Nachwelt zu überliefern. Sie bieten für die Entwickelung der ſtaatlichen Denkmalpflege eine ſichere und
weſentliche Grundlage. Jnsbeſondere wollen die weſtfäliſhen Inventare dem Funftgefchichtlichen Forſcher für Spezialſtudien
und eingehendere Unterſuchungen einen allgemeinen Ueberblick über die geſchichtliche und kunſtgeſchichtliche Entwickelung eines
Kreiſes unter Angabe der ihm etwa zu Gebote ſtehenden Quellen und in knapper, fkatalogiſirender Weiſe ein Verzeichniß
der vorhandenen Denkmäler verſchaffen.
Die kurze Beſchreibung der letzteren foll durch eine möglichit reihe Beigabe von Abbildungen unterſtützt werden,
um den Fachgelehrten und Künſtler ſowohl wie den Handwerker in den Stand zu ſetzen, ſih über die Beſchaffenheit eines
Gegenſtandes gleich auf den erften Blick zu belehren, um insbeſondere dem ausübenden Handwerker und Künſtler des Kreiſes
zu zeigen, wo er für ſein Schaffen muſtergültige Vorbilder in ſeiner unmittelbarſten Nähe finden kann.
Die weſtfäliſchen Denkmälerverzeichniſſe werden zunächſt nur die chriſtliche Zeit berü>ſihtigen und auch dieſe nur
bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Es iſt beabſichtigt, die vorchriſtlihen Zeiten für ganz Weſtfalen in einem ſpäteren
Bande zu bearbeiten. Ebenſo wird eine allgemeine, die ganze Provinz umfaſſende, kunſtgeſchichtlihe Abhandlung nebſt
einer Ueberſicht der Geſchichte Weſtfalens als Schlußband dem letzten Bande der Inventarifationswerfe folgen.
Jedem Inventar iſ eine hiſtoriſche Einleitung vorausgeſchi>t, welche den ganzen Kreis betrifft. Es folgen der-
ſelben noh beſondere geſchichtlihe Abhandlungen für die einzelnen, alphabetifch geordneten Gemeinden.
Die Denfmäler, 3. B. die vorhandenen Imventarftiicke einer Kirche, ſind nur inſoweit aufgeführt, als es für ein
Denfmäler-Derzeichnig von einiger Wichtigkeit erfchien. Minderwerthige und moderne Kunſtgegenſtände ſind bei der Auf-
zählung, Beſchreibung und Abbildung übergangen.
Die Grundriſſe ſind ſämmtlih im einheitlichen Maßſtabe 1 : 400, die Situationspläne in 1: 2500, mit der Oſt-
richtung nach rechts in den Druck eingefügt.
Dortmund-Stadt.) Don der üblichen Anordnung nach Gemeinden mußte innerhalb des StadtFreifes Abſtand
genommen werden. Es ift daher das Denfmäler-Derzeichnif nach öffentlichem und Privat-Befttz; geordnet worden, erſterer
wiederum nach Firchlichem und profanem.
(Hörde) Die Aufftellung der Inventare iſt ſtaatlicherſeits in erſter Linie zu dem Zwecke angeregt und auf's
eifrigſte betrieben worden, um durch ſie für die Ausführung der ſtaatlichen Denkmalpflege cine maßgebende und fichere
Handhabe zu erhalten. Dieſer $we> wird erreicht durch Aufſtellung einfacher Verzeichniſſe aller Denkmäler, ohne eingehendere
Beſchreibung, aber mit möglichſt ausgedehnter bildlicher Darſtellung derſelben. Uebenfächlich fir den genannten Hauptzweck
find kunſtgeſchichtliche und geſchichtliche Abhandlungen, eingehende Unterſuchungen u. f. w.
Die Denfmäler-Derzeichniffe follen die Grundlage für die als Schlußband folgende Kunſtgeſchichte der Provinz
Weſtfalen bilden.
(Münſter-Land.) Nicht allein die Inventarverzeichniſſe, ſondern namentlih auch die geſchichtlichen Vorbemerk-
ungen ſollten über den Rahmen kurzer Ueberblicke niht hinausgehen.
(Wiedenbrüc>.) Der Dru> von Autotypien iſ bei Verwendung der bisher zum Textdru> der Inventarwerfe
benußzten Papierſorte ſchwierig. Vollkommene Klarheit der Autotypien iſ nur zu erreichen, wenn der Druck derfelben auf
Kunſtdrucpapier erfolgt.
Die überwiegende Mehrzahl der Text- und Tafel-Jlluſtrationen ſind verſuhsweiſe mittelſt Kunſtdrupapier hergeſtellt.
(Siegen.) Da weſentlihe Nachtheile bei Derwendung von geftrichenem Kunftdrucpapter fich bislang nicht ge-
zeigt haben, andererſeits die Vorzüge des letzteren für den Dru> von Autotypien bedeutende ſind und den Fortfall der Licht-
drucke kaum fühlbar machen, wird der vorliegende Band der letzte ſein, welcher ausfchließlich Kichtdrucktafeln enthält.