Full text: Abbildungen geodätischer Instrumente

§ 26. Tachymetrischer Theodolit von Hildebrand & Schramm. 
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niederdrückt. Wenn geöffnet, dienen die stabförmigen Griffe der Lagerdeckel 
zum Festhalten der Reitlibelle, wie aus Tafel 29 ersichtlich. Hier sieht man auch 
die starke Blattfeder, welche den Lagerdeckel, ob aufgerichtet oder nieder 
geklappt, in seiner Lage festhält. Dafs eines der Lager gespalten und durch zwei 
Schrauben justierbar ist, wird aus Tafel 28 deutlich. (Vergl. Tafel 5 Figur 1.) 
Beide Tafeln zusammen zeigen Klemmring, Klemmarm, Klemme und feine Kipp 
bewegung für das Fernrohr. Bei neueren Instrumenten dieser Art wird nicht 
die starre Druckklemme, sondern die federnde angewandt (vergl. § 12). 
Die Aufsatzlibelle bietet nichts Besonderes; wenn auch nicht vollständig nach 
gebildet der Libelle von STARKE & KÄMMERER, wird sie doch durch Figur 14—16 
der Tafel 1 verständlich. Während der eigentlichen Messung nimmt man sie ab, 
nachdem durch sie die Stehachse lotrecht gerichtet worden ist. Um Neigungen 
der letzteren anzuzeigen, welche während der Arbeit eintreten und auf den 
Höhenwinkel von Einflufs sein könnten, dann auch zu einem anderen gleich zu 
erwähnenden Zweck, dient die Trägerlibelle auf der linken Fernrohrstütze. Quer 
zu ihr steht auf der Scheibe der Alhidade eine dritte Röhrenlibelle. Die letzt 
genannten beiden haben etwa 1'Angabe, während die Justierlibelle auf der Kipp 
achse etwa 15" haben soll. Die Libellen am Träger und an der Scheibe vertreten 
zugleich eine Dosenlibelle. 
Aus dem Schnitt der Tafel 28 ist die Befestigungsweise der Achse mit dem 
Höhenkreis ersichtlich. Ebenso erkennt man, wie ihm gegenüber die Klappnonien 
an einem Metallstück befestigt sind, das mit vier Schrauben an der linken Fern 
rohrstütze festsitzt und sich nach beiden Enden hin gabelt. Nonien, welche wie 
diese zwischen Spitzenschrauben verschiebbar sind, heifsen auch fliegende Nonien. 
Der Höhenkreis ist nach Zenit di stanken beziffert; wenn also das Fernrohr in der 
ersten oder Normallage gebraucht wird und von dem Zenit herabsinkt, so soll 
die Ablesung wachsen und am Nonius I sich die Zenitdistanz direkt ergeben. 
Da nun die Nonien feststehen, der Kreis sich aber mit dem Fernrohr bewegt, 
so mufs dieser die Bezifferung zeigen wie Tafel 29, welche die Normallage dar 
stellt. In dieser Lage liegen alle Klemm- und Feinbewegungen der Alhidade und 
des Höhenkreises dem Beobachter am bequemsten. Auch hat er den Höhenkreis 
zur Linken und den ersten Nonius des Höhenkreises sowohl als des Horizontal 
kreises am nächsten, wenn der Beobachter, wie es die meisten gewohnt sind, mit 
dem rechten Auge in das Fernrohr blickt und etwas links vom Instrument seine 
Aufstellung nimmt. 
Die Lupen für den Höhenkreis sind auf gemeinsamer Stange an einem 
Metallstückchen drehbar, das an die linke Fernrohrstütze, angeschraubt ist 
(Tafel 28 im Schnitt, Tafel 29 in Ansicht erkennbar). Zwischen ihren Spitzen 
schräubchen lassen sich die Klappnonien derart verschieben, dafs der, Zeiger 
abstand 180 0 und der Indexfehler Null wird. Bekanntlich kann auch mit anderem 
Zeigerabstand und einem beliebigen Indexfehler richtig gearbeitet werden, letzteres 
wenn man in zwei Lagen des Fernrohrs beobachtet. Mifst man nur Zenitdistanzen 
und nicht zugleich Horizontalwinkel, dann braucht dazu die Stehachse nicht scharf 
lotrecht gestellt zu werden, es genügt vielmehr die Anwendung der Träger- und 
der Scheibenlibelle, der ersteren so, dafs bei jeder einzelnen Visur in erster 
oder zweiter Lage des Fernrohres die Luftblase streng einspielt. Dadurch kommt 
die Verbindungslinie der Zeiger des Höhenkreises stets in die gleiche Lage gegen 
Vogler, Geodätische Instrumente. t>
	        
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