Full text: Abbildungen geodätischer Instrumente

Kap. XI. Barometer. 
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ändern. Die eigentümliche Form des Hebelarms ist durch den beschränkten 
Raum geboten. 
Am oberen Ende der Blattfeder schliefst sich an sie ein langer Arm an und 
wirkt durch eine Treibstange in einer Weise, die später noch beschrieben wird, 
auf einen zweiten, zwischen Spitzen drehbaren feineren Winkelhebel, und zwar 
unmittelbar auf den kurzen wagrechten Arm, während der längere lotrechte die 
Bewegung der Feder, bereits bedeutend verstärkt, auf eine Kette überträgt, die 
sich um eine vertikale Welle windet und mit dieser Welle den Zeiger über die 
im Kreise angeordnete Skala dreht. Die Welle ruht mit einer Spitze auf einem 
eigens für sie angeordneten Stuhl. Von diesem ragen zwei Säulchen empor, 
oben durch einen Steg verbunden, in dem die zweite Führung der Welle sich 
befindet. Eine Spiralfeder wirkt dem Zug der Kette entgegen, sorgt also dafür, 
dafs diese sich gleichmäfsig auf und ab windet. 
Der ganze Mechanismus wird von einem Messinggehäuse mit Glasdeckel um 
hüllt. Die Fufsplatte des Werkes berührt die Bodenplatte des Gehäuses nur in 
drei Punkten, die im Grundrifs durch Schraubenköpfe kenntlich werden. Dicht 
unter dem Glasdeckel ist ein zweiter Zeiger mittelst Knopfes von aufsen in Be 
wegung zu setzen. Man kann ihn auf die eigentliche Zeigernadel decken, um so 
nach einiger Zeit zu erkennen, nach welcher Richtung die Nadel sich bewegt hat. 
Für Messungen ist er der Parallaxe wegen unbrauchbar. Der Hauptzeiger 
schwebt mit seinem ausgezogenen Ende dicht über der Kreisskala. 
Diese ist so geteilt, dafs einer Druckänderung von 1 mm Quecksilbersäule 
ein Hauptskalenteil so genau als möglich entspricht. Durch eine nochmalige Ein 
teilung des Hauptskalenteils in zwei Teile ist das Auge in den Stand gesetzt, 
Bruchteile des Millimeters bequem bis auf V20, wenn erwünscht, bis auf V40 zu 
schätzen. 
In der Zeichnung nicht mit dargestellt, ist unter dem Skalenkreis das Gefäfs 
eines Quecksilberthermometers angebracht; die gebogene Röhre desselben wird 
in einer Durchbrechung des Kreises nach oben sichtbar. Die Thermometerskala 
ist auf den Skalenkreis selbst neben der Röhre eingraviert. Man kann von diesem 
Thermometer nur dann erwarten, dafs es die Temperatur des gesamten In 
struments angebe, wenn dessen Gehäuse sorgfältig gegen einseitige Erwärmung 
geschützt wird. Jedes zu Höhenmessungen bestimmte Aneroid wird, um letzteren 
Zweck zu erreichen, in einem ausgepolsterten Etui getragen. Am besten be 
währte sich bisher ein mit Filz ausgelegtes Holzkästchen, das auch unter seinem 
Klappdeckel eine Filzplatte trägt. Derart hat es der Generalstab für seine 
Messungen eingeführt. Gewöhnlich wird im Etui ein zweites sogenanntes 
Schleuderthermometer mitgeführt, mit dem man die Lufttemperatur bestimmt. 
Wenn auch die von Professor ASSMANN konstruierten Aspirationsthermometer 
die Lufttemperatur genauer angeben, so dürften Schleuderthermometer doch 
in den meisten Fällen bei Höhenmessung mit dem Aneroid genügen. 
Justiervorrichtungen. Man wünscht den Gang der Aneroide so genau als 
möglich denen des Quecksilberbarometers anzupassen, da dieses die allgemein 
übliche, allerorten herstellbare Normalskala für den Luftdruck liefert. Vor allem 
soll also 1 mm Steigen der Quecksilbersäule einem Zeigergang von einem Haupt 
skalenteil entsprechen. Durch Abänderung des Hebelübersetzungsverhältnisses 
läfst sich dies in Schärfe erreichen. Darum sieht man den Angriffspunkt der
	        
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