2 A. Die Hauj>t-Triangulation in Schleswig-Holstein.
gebrauchen, nachdem die Niveaus etwa für solche umgeändert wären, weil die Gefahr
des Rutschens der geneigt liegenden Stangen auf den zur Unterlage dienenden Böcken
mit den grösseren Neigungen wächst. Wie das Profil des Basisterrains auf Tafel 1
zeigt, ist aber dieses Terrain sehr wellig; der südliche Basispunkt liegt 16,9 Meter
höher als der nördliche, und 26,3 Meter höher als der tiefste Punkt der Basis, und
zwischen diesen wechselnden Höhen treten mehrfach Böschungen auf, die mehr als
3" betragen; um sie zu überwinden, wurde das Auskunftsmittel getroffen, beim Ueber-
gang über die tieferen Gründe die Böcke für die Stangen auf vorher eingerammte
Pfahlroste zu setzen, hingegen die Böschungen nach den Kuppen zu abzukämmen,
so dass die höchsten Tlieile mit einem Einschnitt wie bei Eisenbahnen von 3—4 Fuss
Tiefe überschritten wurden. In dieser Weise wurde der Niveau-Unterschied eines
Grundes und der einscliliessenden Höhen um 6 Fuss circa verringert und liess sich
demgemäss leichter, überall aber mit Neigungen unter 3° überwinden.
Allerdings wuchsen hierdurch die Vorarbeiten in dem Maasse an, dass ausser
1 Unteroffizier und 12 Pionieren, die während 10 Tagen arbeiteten, noch 4 Tage hin
durch 3 Unteroffiziere 50 Mann Infanterie, die mit Schanzzeug von dem in Hamburg
garnisonirenden Infanterie-Regimente gestellt wurden, mit den Erdarbeiten beschäftigt
waren; die Aufstellung der Pfahlroste geschah erst später durch die, während der
ganzen Zeit der Basis-Messung dem Chef der Landes-Triangulation zur Verfügung
gestellten Pionire, als es möglich geworden war, durch eine genau 2 Toisen lange
hölzerne Latte annähernd die Stelle für die zur Unterlage bestimmten Böcke anzu
geben; es blieb diese Arbeit der Messung stets um etwa 500 Schritt voraus, um die
hiermit verbundenen Erderschütterungen nicht störend auf die Messung der Basis
einwirken zu lassen.
Die Niveaus an den Messstangen besitzen aber noch eine Eigentümlichkeit,
die hier erwähnt werden muss, da sie nicht ohne Einfluss auf die Dispositionen für
die Messung geblieben ist. Die Niveaus sind nämlich derartig eingerichtet, dass sie
eine Steigung bis etwa 12 Revolutionen der Schraube, hingegen eine Senkung bis
etwa 14 dergleichen, d. h. beim Steigen eine Erhöhung des vorderen Stangen-Endes
von etwa 12 . 7,5 Linien, beim Hinabgehen aber eine Erniedrigung von 14.7,5 Linien
zulassen; bezeichnet also / die Länge der Stange, so sind beim Ansteigen nur
12 7 5
Böschungen zu überwinden, deren sinus = —, beim Absteigen aber noch
der
14.7,5
l
gleichen, deren sinus =
Obwohl nun das ganze Basisterrain im Allgemeinen nach Süden steigt (17 Met.),
die steileren Böschungen also auf der Südseite der Thalgründe zu vermuten waren,
so war doch gerade das Gegenteil der Fall; trotz der sorgfältigsten und umfassenden