Full text: Die Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein (2. Theil, 1. Abtheilung)

A. Die Haupt- 2 riangula tion in Schleswig-Holstein. 259 
die Messung geschehn sollte, gleichfalls durch Kupfernägel mit conischer Ausbohrung 
bezeichnet waren. 
Da von den beiden Standpunkten aus der Beobachtungspunkt nicht sichtbar 
war, so wurde über diesem ein mit einer Libelle fest verbundener cjlindrischer Stahl 
stab von circa 0,3 Länge lothrecht aufgestellt, der oben und unten in einer feinen 
Spitze endigte, und in einer von einem Dreifuss getragenen Hülse in verticaler Richtung 
verschiebbar war. Die Libelle war so justirt, dass, wenn sie einspielte, die obere 
Spitze des Stahlstabs nahezu in der durch die untere Spitze gehenden, gegen die 
Längenachse der Libellle rechtwinkligen, Verticalebene lag. Wenn nun der Apparat 
— bei unveränderter Lage der untern Spitze — um 180° umgesetzt und die Libelle 
wieder zum Einspielen gebracht wurde, so musste jedenfalls in dieser zweiten Lage 
die etwaige kleine Abweichung der obern Spitze von der Verticalebene jener in der 
ersten Lage gleich und entgegengesetzt. Wurde daher jedesmal die untere Spitze 
in den Beobachtungspunkt gebracht und die Läcgenachse der Libelle rechtwinklig 
zur Richtung nach dem Standpunkt des Instruments gestellt (was wegen der Klein 
heit der Abweichungen von der Verticalebene nur nach dem Augenmaasse zu geschehen 
brauchte), so ist klar, dass das Mittel aus zwei Einstellungen der obern Spitze im 
Fernrohr des Instruments in der einen und der andern Lage des Apparats mit grosser 
Schärfe die Richtung nach dem Beobachtungspunkte ergeben musste. 
Die Herrichtung des Basisendpunkts zu scharfer Einstellung war dieselbe, 
wie sie im Jahre 1871 bei der Basismessung angewandt und pag. 40 beschrieben 
worden ist. 
Nach Beendigung der Centrirungsinessungen wurde die Kopffläche des Kupfer 
bolzens mit Wachs übergossen, eine Schicht Ziegelsteine auf die obere Fläche des 
Granitblocks gelegt und die Festlegung zugeschüttet. 
Eine dauernde überirdische Bezeichnung der Festlegung ist nicht hergestellt 
worden. Es muss vielmehr eine spätere Wiederauffindung derselben mittelst Winkel 
messungen nach benachbarten trigonometrischen Punkten geschehn. Zur Erleich 
terung des Nachgrabens ist jedoch über der Festlegung ein Pfahl aufgestellt worden, 
dessen Kopffläche sich circa 0,4 unter der Erde befindet. 
Es mag hier noch bemerkt weiden, dass nach Beendigung der Basismessung 
im Jahre 1871 die Festlegung wieder auf dieselbe Weise, wie eben beschrieben 
hergerichtet worden ist. 
Die auf den Holzplatten der beiden Standpunkte markirten Punkte wurden 
zugleich benutzt, um die unveränderte Lage des Beobachtungspunktes während der 
Dauer der Beobachtungen auf der Station zu constatiren, oder eine etwaige Verän 
derung sehr genau berechnen zu können. Es wurden nämlich vor Beginn der Beob-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.