Full text: Die Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein (2. Theil, 1. Abtheilung)

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A. T)ie Haupt-2'riangulution in Scideswig-Ilolstein, 
achtungen im Beobachtungspunkte die Winkel zwischen jenen beiden Punkten und 
einem Dreieckspunkte gemessen (was ohnehin zur Centrirung des Beobachtungspunktes 
geseliehn musste). Dieselbe Messung wurde zu verschiedenen Malen im Laufe der 
Beobachtungen und am Ende derselben wiederholt. Da nun die Entfernungen der 
drei Punkte vom Beobachtungspunkte mit hinreichender Schärfe bekannt waren, so 
lieferte jede Messung eine nach Pothenot zu berechnende Lagenbestimmung dieses 
zu jenen. Jede dieser Bestimmungen für sich betrachtet kann nun allerdings wegen 
der nur angenäherten Kenntniss der Entfernungen keine grosse Genauigkeit haben; 
dahingegen giebt der Vergleich zweier solcher Bestimmungen die Veränderung der 
Lage des Beobachtungspunktes mit ausserordentlicher Schärfe. Da es keineswegs 
erforderlich ist, jede Bestimmung für sich zu berechnen, vielmehr nur die Abweichung 
von der ersten Bestimmung in Frage kommt, so kann die Rechnung nach Differential 
formeln geführt und dadurch zu einer sehr einfachen gemacht werden. 
Es versteht sich von selbst, dass zu solchen Messungen das Instrument mit 
einer Vorrichtung verselm sein muss, mittelst deren man seine Verticalaclise sein- 
genau lothrecht über einen auf der Beobachtungsplatte markirten Punkt bringen kann, 
oder die es wenigstens möglich macht, einen bestimmten mit der Verticalaclise fest 
verbundenen und nahezu in deren Verlängerung liegenden Punkt genau mit dem 
auf der Platte markirten Punkt zusammen fallen zu lassen. In letzterem Falle ist 
es nothwendig, in zwei um 180° verschiedenen Fussstellungen des Instruments zu 
messen, und zwar jede Einstellnng in der einen Fussstellung ebenso oft zu machen, 
wie in der andern; das Mittel aus zwei correspondirenden Messungen eines Winkels 
wird sich dann unfehlbar auf den auf der Beobachtungsplatte markirten Punkt be- 
zielin. Anstatt zweier Fusstellungen kann man auch eine beliebige grössere Anzahl 
360° 
n nehmen, von denen dann jede um ——— von der zunächst liegenden abstehn muss. 
Die betreffende Vorrichtung an dem lOzölligen Universal-Instrument No N, 
womit die in Rede stehenden Messungen ausgeführt sind, bestand in einem Stahlstift 
mit Spitze, der sich unterhalb der Verticalaclise nahezu in deren Verlängerung bis 
auf die Beobachtungsplatte niederschieben liess. Es wurde in zwei Fussstellungen 
gemessen. Die gefundene Veränderung des Beobachtungspunktes war nie grösser 
als 0,0002, und blieb unberücksichtigt, weil eine so kleine Differenz zwischen den 
verschiedenen Bestimmungen auch in Beobachtungsfehlern ihren Grund haben konnte. 
Die Signalisirung zwischen den Punkten Basis südlich, Basis nördlich, Born 
beck, Bocksberg, Havighorst geschah wiegen ihrer geringen Entfernung von 
einander mit Heliotropen, deren Spiegel bis auf eine leuchtende Fläche von weniger 
als zwei Centimeter im Quadrat durch aufgelegtes Wachstuch geblendet waren. Da
	        
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