Full text: Die Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein (2. Theil, 1. Abtheilung)

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A. Die Haupt-Triangulation in Sch lesiv ig-IIo Istein. 
Skalenstriche gegebenen Abstufungen auszuführen mit einem Apparat, welcher die Be 
dingungen, unter denen die Glaskeile bei der wirklichen Basismessung selbst zur 
Bestimmung kleiner Abstände dienen, möglichst nahe wiedergab. Die Keile mussten 
also zwischen eine vertikale und eine horizontale Schneide möglichst nahe in der 
selben Weise eingelegt werden, wie es bei der Einrichtung der Messstangen selbst 
geschieht. Bei der Messung des Durchmessers der Stahlkugel, die als Zwischenglied 
zwischen zwei Toisen mit ebenen Endflächen gedient hatte, kam es hingegen 
darauf an, den Abstand zweier Ebenen zu bestimmen, welche die Kugel in den End 
punkten eines Durchmessers, der der Axe ihrer Hülse parallel ist, berühren. 
Das Gemeinsame der Einrichtung des Apparates für beide Zwecke bestand 
in einer auf drei Füssen ruhenden scheibenförmigen Grundplatte und in einem darauf 
angebrachten Support, welcher bei den Glaskeilmessungen eine feste horizontal ge 
lagerte Schneide, bei den Kugelmessungen eine fest vertikal gelagerte, möglichst 
vollkommen geschliffene Glasplatte mit planparallelen Flächen trug. Nahezu in der 
Richtung eines durch den festen Support gelegten Durchmessers der scheibenförmigen 
Grundplatte war dann der bewegliche Theil des Apparates angebracht, nämlich ein 
mit Mikrometerbewegung in der Richtung nach dem festen Support hin zwischen 
festen Schienen gleitender Schlitten, welcher durch ein kleines, über eine Rolle 
gehendes Gegengewicht stets in einer und derselben Richtung gezogen und durch 
eine Mikrometerschraube regiert wurde. 
Dieser Schlitten trug an seinem vorderen, dem festen Support zugewandten 
Theile bei der Keilmessung eine vertikale Schneide, welche durch die Mikrometer 
bewegung zur Berührung mit der horizontalen Schneide des festen Supports gebracht 
werden konnte, bei den Kugelmessungen eine hochpolirte, möglichst vollkommen 
ebene und spiegelnde Stahlplatte (ebenfalls vertikal und nahezu parallel zu der in 
diesem Falle am festen Support angebrachten Glasplatte gestellt), welche dieser be 
liebig bis zur möglichst vollständigen Berührung genähert werden konnte. 
Ausserdem trug der Schlitten eine in Fünftheile der Pariser Linie auf Silber 
getheilte Skala, auf welche ein mit vertikalem Ständer auf der Grundplatte befestigtes 
Mikroskop mit Mikrometerschraube visirte, so dass in dem Gesichtsfelde des Mikro 
skops die der Verschiebung der vertikalen Schneide oder der vertikalen Stahlplatte 
entsprechende Verschiebung der Skala beobachtet und durch die besonders zu prü 
fende Eintheilung der Skala in Verbindung mit der Mikrometerschraube des Mikro 
skops gemessen werden konnte. 
Bei der Messung der Keile bestand nun das Verfahren einfach darin, dass 
succesive die einzelnen Theilstriche eines Glaskeiles zwischen die aus hartem Stahl 
angefertigte vertikale und horizontale Schneide gebracht wurden, so zwar, dass die 
Theilstriche des Keils sich genau in der Ebene der vertikalen Schneide befanden,
	        
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