Full text: Die Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein (2. Theil, 1. Abtheilung)

A. T)ie Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein. 
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was durch eine an der Grundplatte befestigte, schräggestellte Loupe genauer beob 
achtet und durch eine mikrometrisclie Verschiebung des Keiles in der zur Richtung 
des Schlittens normalen Richtung feiner hergestellt werden konnte, ln jeder dieser 
Stellungen des Keils wurde die Stellung der Skala zur optischen Axe des Mikro 
skops abgelesen. Um dann die Grösse des betreifenden Intervalles zwischen den 
beiden Schneiden oder die Dicke des Keils an der betreffenden Stelle der Keil-Skala 
zu ermitteln, war es erforderlich, durch zarte Mikrometerbewegungen die beiden 
Schneiden zur Berührung gelangen zu lassen und jetzt diejenige Stelle der mitbe 
wegten Skala abzulesen, auf welche das Mikroskop dann pointirte. Der Abstand 
letzterer Ablesung von der für das betreffende Keilintervall und die zugehörige 
Stellung der beweglichen Schneide gefundenen Ablesung gab die gesuchte Glasdicke. 
Etwas komplicirter war das Verfahren bei der Bestimmung des Kugeldurch 
messers. Zunächst wurden die beiden parallelen Ebenen zur Berührung mit der 
Kugel gebracht, indem die Kugel mit ihrer Hülse auf den am Schlitten angebrachten 
in entsprechenden Dimensionen cylindrisch gestalteten Aufsatz, dessen vordere Fläche 
die spiegelnde vertikale Ebene trug, fest aufgeschoben wurde, und sodann durch mi 
krometrische Bewegung des Schlittens die andere Seite der Kugel an der planparal 
lelen Glasplatte zur Anlage kam. Die zugehörige Stellung der Skala des Schlit 
tens wurde am Mikroskop abgelesen. Hierauf wurde der Schlitten zurückgezogen, 
die Kugel mit ihrer Hülse von der Stahlplatte abgezogen, und nun diese möglichst 
nahe zur Berührung mit der Glasplatte gebracht. 
Könnten zwei parallele Ebenen überhaupt zum vollen Kontakt gebracht werden, 
so würde es sehr einfach gewesen sein, jetzt die zugehörige Stellung der Skala am Mi 
kroskop abzulesen und somit die Messung des Kugeldurchmessers auf dasselbe Schema 
zurückzuführen, wie bei den Glaskeilen. Es ist jedoch eine bekannte Sache und 
trat auch bei unseren Messungen auf das Deutlichste hervor, dass die Berührung 
zweier parallelen ebenen Flächen sowohl durch die Unvollkommenheit, mit der 
beide Plana hergestellt sind als auch durch die unvermeidliche Ansammlung 
von minimalen Körperchen z. B. Staubkörnern zwischen denselben, endlich wohl 
auch durch Adhäsionserscheinungen von Lufttheilchen verhindert wird, und dass man, 
wenn man den Kontakt zweier Ebenen erreicht zu haben glaubt, noch um viele 
Zehntausendtheile der Linie von der Berührung derselben gerade an den Stellen, 
um welche es sich handelt, entfernt sein kann. 
Es kam also darauf an, den bei der Annäherung der beiden Ebenen nicht zu 
überwindenden Minimal-Abstand derselben gerade an denjenigen Stellen, an welchen 
die Ebenen von der Kugel berührt worden waren, durch irgend ein sicheres Verfahren 
zu ermitteln. Hierzu wurden optische Interferenzerscheinungen angewandt, indem 
mit dem festen Support und der auf ihm befestigten Glasplatte ein zweites Mikro-
	        
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