Full text: Die Märkisch-Schlesische und die Schlesisch-Posensche Kette und deren Ergänzungen (2. Theil, 2. Abtheilung)

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C. Die Märkisch-Schlesische Kette. 
wenige Secunden. Scharfe Einstellungen müssen mit Hülfe des Fernrohrs und eines 
der Mikroskope geschehen. 
Die neuen Instrumente sind im Jahre 1872 zum ersten Male in Gebrauch ge 
nommen: No. II in der Märkisch-Schlesischen, und No. I in der Posen-Schlesischen Kette. 
Zur Ausführung von Centrirungs- und sonstigen kleinen Nebenmessungen, 
sowie zu gelegentlichen Höhenbestimmungen, führt jede Abtheilung der Haupt-Triangu 
lation ein 5 zölliges Universal-Instrument, wie solche bei der Detail-Triangulation ge 
braucht werden, mit sich. 
Die Messung der grossem Entfernungen behufs Centrirung ist mit Hülfe eines 
in horizontaler Lage anzuwenden Distanzstabes dadurch ausgeführt worden, dass 
der Winkel gemessen wurde, der die auf dem Stabe aufgetragene Länge von 2 Me 
tern in der gesuchten Entfernung vom Centrum des Instruments zwischen sich fasst. 
Vermöge der Einrichtung des Stabes ist es möglich, auf diese Weise Entfernungen 
bis zu 60 Meter auf einige Millimeter genau mit Leichtigkeit zu messen. 
Es sind endlich noch die im Jahre 1872 in der Märkisch-Schlesischen Kette 
zuerst angewandten Leuchtschrauben und Leuchtbolzen zu erwähnen, die 
hauptsächlich den Zweck haben, eine willkürliche Veränderung des Leuchtpunktes 
durch den Heliotropisten zu verhindern. Die Heliotropen wurden nämlich bisher 
mittelst einer Holzschraube, die zugleich als Centralzapfen des Heliotrops diente, 
auf der hölzernen Beobachtungsplatte oder einem Leuchtbrette täglich vor Beginn 
des Leuchtens festgeschroben. Durch häufiges Ein- und Ausschrauben wurde das 
Loch oft zu weit, so dass die Schraube nicht mehr fasste. Obgleich diesem Uebel- 
stande durch Zupfiöcken des Loches und Bohren eines neuen an derselben Stelle stets 
leicht abzuhelfen war, so konnte doch ein wenig gewissenhafter Heliotropist auch 
einmal das noch bequemere Verfahren vorziehen, die Schraube an einer andern Stelle 
einzuschrauben, ein Fall, der übrigens nachweisbar nie vorgekommen ist. Aus diesem 
Grunde wird nunmehr in jedem Leuchtpunkte eine starke und mehrere Zoll lange mes 
singene Schraube (Leuchtschraube) mittelst eines besonders dazu eingerichteten 
Schlüssels ganz in das Holz ein geschraubt, um dauernd darin zu bleiben. Diese 
Schraube hat an ihrem obern Ende ein zweites Gewinde, welches zur Befestigung 
eines lothrechten stählernen Cylinders dient. Letzterer passt mit ganz geringem Spiel 
raum in die Centrumhülse des Heliotrops, der nun um jenen als Achse drehbar ist, 
und — nachdem er eingestellt — mit einer Mutter, der ein Gewinde am obern Ende 
des Cylinders entspricht, festgeschraubt wird. Auf Steinpfeilern werden anstatt der 
Leuchtschrauben mit Blei eingegossene messingene Leuchtbolzen angewandt." Beide, 
Schrauben und Bolzen, dienen zugleich zur dauernden Bezeichnung der Beobach- 
tungs- und Leuchtpunkte, und haben zu diesem Zwecke eine kleine conische Aus 
bohrung in ihrer Kopffläche.
	        
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