IV
Vorwort.
Beide Netze werden in dem gegenwärtigen III. Theil der 0effentliehkeit über
geben, und zwar jenes unter dem Namen: „Posensches Dreiecksnetzund dieses unter
dem Namen: ,,Märkisches Dreiecksnetz u .*)
Hierauf folgt noch unter der Benennung: „Fünf secundare Punkte der Märkisch-
Schlesischen Kette“ die Bestimmung einiger Hülfspunkte, die zur Erleichterung der
Triangulation II. Ordnung in dem dortigen flachen und bewaldeten Terrain dienen
sollen. Die Beobachtungen sind zum Theil bei Gelegenheit der Hauptbeobachtungen
der Märkisch-Schlesischen Kette, zum Theil später, im Jahre 1874, ausgeführt worden,
und zwar sämmtlich mit Instrumenten I. Ordnung.
Die am Schluss dieses Bandes beigefügte Tafel enthält eine graphische Ueber-
sicht dieser Messungen. Die den letztem angehörigen Richtungen sind darin, zur Unter
scheidung von denen der Hauptketten, mit gestrichelten Linien angegeben. Alle
Anschlussseiten sind durch stärkere Linien hervorgehoben. Die zur Hälfte punktirten
Linien bedeuten einseitig beobachtete Richtungen.
ln einer ausgedehnten Triangulation, wie die des preussischen Staates, haben
Messungen der vorliegenden Art einen durchaus secundaren Charakter, und erfordern
keineswegs dieselbe Schärfe der Winkelbeobachtung, wie die Hauptketten. Denn
während die Aufgabe der letztem: das Anwachsen von Fehlern mit räumlich fort
schreitender Triangulation möglichst zu beschränken, selbst die äusserste erreichbare
Schärfe häufig noch ungenügend erscheinen lässt, **) kann man von dieser bei secun-
*) Wenngleich die Benennung „Netz“ im Gegensatz zu jener „Kette“ sich zunächst nur auf die Form
des bezüglichen Dreieckssystems bezieht, so kann sie doch auf Dreieckssyteme obiger Art auch im Gegensatz
zu den eigentlichen Configurationen I. Ordnung angewandt werden, da die letztem, wenigstens in ausgedehnten
Triangulationen, stets die Form von Ketten, jene aber eine mehr abgerundete Figur haben werden.
In diesem Sinne sind die obigen Eigennamen gewählt, und in gleichem Sinne werden auch fernerhin
die Ausdrücke „Kette“ und „Netz“, sowie auch das Prädikat „Haupt“- und das Beiwort „secundar“ als Gegen
sätze gebraucht werden.
**) Dies zeigt sich namentlich beim Schluss grosser Polygone, worüber Folgendes bemerkt werden mag.
Fehler, die durch Fortpflanzung und allmähliges Anwachsen durch mehre Ketten hindurch entstanden
sind, können nur bei folgenden beiden Gelegenheiten in der Rechnung hervortreten:
1. beim Zusammentreffen zweier, über verschiedenen Grundlinien gemessenen Ketten;
2. beim Schluss eines von mehren Ketten eingeschlossenen Polygons.
Da man es immer in der Hand hat, die Länge der Dreiecksseiten durch Basismessungen in hinreichend
kleinen Entfernungen früh genug zu corrigiren, so ist hiermit zugleich das Mittel vorhanden, das Auftreten grosser
Missstimmigkeiten in dem unter 1. genannten Falle zu vermeiden. Viel schwieriger ist dies aber im Falle 2,
wo einerseits der zurückgelegte Weg in der Regel länger, und andererseits die sich ergebende Controlle weit
schärfer ist, wo mithin auch die hervortretenden Widersprüche im Allgemeinen viel grösser sein müssen. Dazu
kommt noch, dass die Ausgleichung der letztem lediglich der schliessenden Kette auferlegt werden muss, die
somit die Fehler aller übrigen, das Polygon umschliessenden Ketten mit übernimmt.
Dieser Umstand, der eine unvermeidliche Consequenz der kettenweisen Ausgleichung ist, hat z. B. der
Schlesisch-Posenschen Kette, die ein Polygon von 400 Quadratmeilen scliliesst, einen sehr erheblichen Zwang