Full text: Allgemeine Kartenkunde

Situation- und Terrainzeichnung. 
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unserem Jahrhundert nach einem wissenschaftlichen System. 
Mehrere Hülfsmittel stehen ihr dabei zu Dienste; welches derselben 
im allgemeinen den Vorzug verdient ; läfst sich nicht sagen ; in 
dem dabei auf die Höhe, den Böschungswinkel und die Boden- 
beschaifenheit Rücksicht genommen werden mufs. „Eines schickt 
sich nicht für alle“ gilt auch von den kartographischen Dar- 
stellungsmitteln in Bezug auf die Geländeform. Am einfachsten 
liefsen sich die Höhenverhältnisse dadurch andeuten, dafs man 
an möglichst vielen Stellen die absolute Höhe durch eine Zahl 
kenntlich machte. In der Wirklichkeit enthalten die modernen 
Karten viele solcher Zahlen 1 ) (siehe Fig. XX). Nun deuten 
diese zwar die absolute Höhe vieler Punkte an, sie sagen aber 
nichts aus über die allgemeine Bodenbeschaffenheit, obwohl letz 
teres gerade die Hauptsache ist. Zur Darstellung derselben 
müssen daher andere Hülfsmittel angewendet werden, wie Hori 
zontalen, Schraffen, farbige Zonen und Reliefs. Jedes dieser 
Hülfsmittel soll jetzt einer kurzen Betrachtung unterzogen werden. 
Nehmen wir an, dafs von zwei Pyramiden PP' und QQ' 
(Fig. XXIII) mit gleicher Grundfläche, aber verschiedener Höhe, 
die Horizontalprojektion gezeichnet werden soll. Die Horizontal 
umrisse der beiden Körper werden aus zwei Quadraten P und Q 
bestehen, die gleichen Flächeninhalt haben. Aus dieser Pro 
jektion läfst sich nicht ersehen, welcher der zwei Körper der 
höhere ist. Denken wir uns aber auf der Höhe eines jeden der 
zwei Pyramiden gleiche Teile (ab = a' b') aufgetragen, so wird 
der höhere Körper mehr solche Teile aufnehmen als der kleinere, 
und zwar PP' 6, QQ' nur 3 Teile. Legt man weiter durch 
die Teilpunkte Ebenen, welche der Grundfläche parallel sind, so 
schneiden diese die Seiten der Pyramiden in Quadraten, deren 
Horizontalprojektionen sich mit Hülfe der projizierenden Lote 
p 2 'p', p a 'p". . . x 2 'x', x s 'x". . . je als ein System von Quadraten 
mit einem gemeinschaftlichen Mittelpunkt in der Projektion der 
Spitze der Pyramide ergeben. Aus den bezüglichen Horizontal 
Projektionen ergiebt sich nun, dafs bei der höheren Pyramide 
mehr Quadrate, als bei der niedrigeren vorhanden sind, und da 
1) Und noch viel zahlreicher zur Andeutung der Tiefe auf den 
Seekarten.
	        
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