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В. Abrisse der Zwischenpunkte.
Von einer Ortsveränderung, welche die Laterne als Ganzes gegen feste Punkte ausserhalb
des Thurmes trotz der sehr festen Bauart desselben seit 1823 möglicherweise erlitten
haben kann, ist bei dieser Schätzung allerdings abgesehen. 33 ) — Die Elemente des auf
die angegebene Art rekonstruirten Punktes sind in dem obigen Abriss unter der Benen
nung „GAUSS’ Hauptplatz“ gegeben. Von diesem aus sind die Elemente der übrigen
in den Jahren 1818, 1823 und 1830 bestimmten und nachstehend aufgeführten Stations
punkte, mit Ausnahme von N0. 5, lediglich nach GAüss’schen Angaben berechnet worden.
2. GAUSS’ Platz 1818, in welchem Gauss seine Winkelmessungen im Jahre 1818
ausführte, mit Ausnahme von 10 Beobachtungen des Winkels Hamburg-Hohenborn,
die in einem sonst nicht benutzten Nebenplatze gemacht sind. Die Elemente des letz
teren sind nicht zu ermitteln; die Reduktion (-f- о",4з) jener 10 Beobachtungen auf
das Centrum 1818 (siehe N0. 4) ist jedoch im „Briefwechsel u. s. w.“, Band I,
Seite 152, angegeben.
3. SCHUMACHER'S Platz (1818). In diesem auf der nördlichen Brüstung der
Laterne zwischen den Pfeilern VIII und I gelegenen Punkte führte Schumacher seine
sämmtlichen Winkelmessungen aus {„Den Danske Gradmaaling“, Band II, Seite 271).
Auch wurde dieser Punkt 1823 von Gauss und 1830 von dessen Sohn, dem Königl.
Hannoverschen Lieutenant Gauss, wiederum als Beobachtungspunkt benutzt, jedoch nur
zur Ausführung von Nebenmessungen {„Gauss Werke“, Band IV, Seite 455).
4. Centrum 1818, auch „vorläufiges Centrum“, „bezeichnetes Centrum der La
terne“, „durch Loth bezeichnetes Centrum“, „supponirtes Centrum“, „falsches Centrum“
genannt. Dasselbe scheint 1818 in der Laterne nach deren Abmessungen konstruirt
und bezeichnet worden zu sein, um als vorläufiges Centrum und als Hülfspunkt bei
der Bestimmung des definitiven Centrums, der Knopfmitte, zu dienen. Zu diesem
Zwecke benutzte Gauss dasselbe auch im Jahre 1823.
5. Knopfmitte 1818. Dieser Punkt, im „Briefwechsel u. s. w.“, Band I, Seite 153,
„Punkt unter der Kugel“ genannt, ist das Centrum der Dänischen Gradmessung
{„Den Danske Gradmaaling“, Band II, Seite 272). Derselbe scheint von Gauss und
Schumacher gemeinschaftlich und gleichzeitig von zwei Standpunkten ausserhalb des
Thurmes bestimmt worden zu sein. Die im „Briefwechsel u.s.w.“, Band I, Seite 154,
mitgetheilten Beobachtungen dürften dieser Messung als ein Theil derselben angehören.
— Die Elemente des in Rede stehenden Punktes sind vom Direktor der Königl. Däni
schen Gradmessung, Herrn Oberstlieutenant Zachariae zu Kopenhagen, aus den dorti
gen Rechenakten wie folgt hierher mitgetheilt worden:
In Schumacher’s Platz ist: Hamburg Michaelis — o° o'
Knopfmitte 1818 • =232 17
Entfernung .... — 1,506 *.
Hieraus sind die im obigen Abriss gegebenen Elemente berechnet worden.
6. Knopfmitte 1823, auch „Knopf“, „Knopf-Centrum“, „wahres Centrum des
Knopfs“, „wahres Centrum“, „Centrum“, oder „Lüneburg Michaelis“ ohne nähere Be
zeichnung genannt. Diesen Punkt hat Gauss zu seinem Dreieckspunkt (Stations
centrum) gewählt. Er bestimmte die Lage desselben zum Centrum 1818 durch Winkel-
andererseits 1886 von der Trigonometrischen Abtheilung in dem günstigsten Punkte gemessenen Mittel
richtungen folgende:
Richtung nach
1823
1886
Entfern.
1886 minus 1823
Bäzendorf, Kirchthurm, Knopf
Pfeiler I
О /
3 1 49.0
207° 4 b 5
31 50,7
m
2,73
+ 1-7
mm
+ i,4
IT
79 57,2
79 57, 6
2,36
+ 0,4
+ 0,3
„ III
44 36,5
134 35,3
2,15
— 1,2
- 0,8
, IV
187 0,7
187 1,2
2,51
+ 0,5
+ 0,4
„ V
232 36,2
232 36,6
2,92
+ 0,4
+ 0,3
. VI
272 23,5
272 23,8
3,19
4- 0,3
+ 0,3
. VII
310 41,9
310 42,0
3,10
+ 0,1
+ 0,1
. VIII
349 21,4
349 i9,3
3,08
— 2,1
— C9
Die Einstellungen der Pfeilerkanten selbst anstatt ihrer paarweisen Mittel der Wiederherstellung des
GAUSs’schen Hauptplatzes zu Grunde zu legen, war nicht angängig, weil Gauss, der eine Einrichtung
ganz nahe Objekte scharf im Fernrohr einzustellen nicht besass,”3ie Grenzen des Kernschattens des ver
waschenen Bildes eines jeden Pfeilers eingestellt hat.
33) Der Versuch, eine etwa stattgehabte Ortsveränderung dieser Art durch Winkelmessung zwischen
nahen, auch von Gauss beobachteten Thürmen zu konstatiren, misslang, theils wegen der geringen Ge
nauigkeit der GAUSs’schen Einstellungen dieser Thürme, theils wegen der inzwischen stattgehahten Orts
veränderung ihrer Spitzen.