Full text: Die Hannoversche Dreieckskette, das Basisnetz bei Meppen, das Wesernetz (8. Theil)

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Abrisse der Hauptpunkte. 
ragte der Nordostpfeiler um 3,8 m , der Südwestpfeiler um 2,5 m; die oberen Flächen lagen 
31,9 m bezw. 30,9 ni über dem Fufse der Kirche. Beide Pfeiler waren aus Ziegelsteinen, mit 
Cement gemauert und mit Deckplatten aus Sandstein versehen, in welchen sich Leucht 
bolzen in Bleieingufs befanden. Die Verbindung der Pfeiler mit dem Mauerwerk der 
Kirche war mittelst durchgehender Eisenstangen hergestellt, die Beobachtungsgerüste 
standen dagegen nur mit dem Gebälk des Thurmes in Verbindung, waren also von den 
Pfeilern isolirt. 
Die Beobachtungseinrichtungen sind später wieder entfernt worden. 
Um das Centrum scharf wiederherstellen zu können, erfolgten verschiedene 
F estlegungen: 
1. auf dem Thurm, selbst wurden die Leuchtschrauben I und II neben dem 
Nordost- bezw. Südwestpfeiler zu gleicher Höhe mit deren oberen Flächen 
in das Holzgebälk des Daches unter der Kupferbekleidung eingeschraubt und 
ihrer Lage nach gegen die Beobachtungspunkte scharf bestimmt; 
2. am Fufse des Kirchthurmes wurde auf der Südseite desselben neben der 
Eingangsthüre ein Thurmbolzen eingemauert und dessen Lage demnächst 
gegen das Centrum und die Thurmpfeiler vermittelst besonderer örtlicher 
Messungen festgestellt ; 
3. aufserhalb des Thurmes sind ferner noch vier Thonröhren I—IV in den 
Boden versenkt. Dieselben sind 0,80 m lang; in ihre oberen 0,6 m unter Erde 
liegenden Ränder sind je 4 Striche eingefeilt, auf deren Schnittpunkt sich 
die im Abrifs gegebenen Koordinaten beziehen. 
Die Richtungen nach den Thonröhren I—IV wurden vom Nordostpfeiler 
aus unter Anschlufs an eine Dreiecksrichtung scharf bestimmt; die Entfernungen 
sind auf ein Dezimeter genau gemessen. 
Die Leuchtbretter I und II waren etwa 38 m über dem Erdboden im oberen 
Theile des Thurmdaches unter Benutzung einer engen Luke an der Westseite angebracht 
und durch eingeschraubte Leuchtschrauben näher bezeichnet; Leuchtbrett I lag etwa 
0,3 m höher, als Leuchtbrett II. 
Auf dem Kirclithurm von Westerstede sind bereits bei der Holländischen 
Triangulation durch General Krayknhoff (1802 —1811) trigonometrische Messungen 
ausgeführt worden. Im Jahre 1830 beobachtete Lieutenant Hartmann für die 
Hannoversche Landesvermessung im Innern des Thurmes, 0,6 m von dem damaligen 
Centrum desselben entfernt (vergl. „Gaiifs’ Werke, Band IV“, Seite 434 und 469). Der 
Dreieckspunkt der letzteren ist in Folge Umbaus des Thurmes im Jahre 1834 verloren 
gegangen. 
In dem Dreiecksnetz I. O. der Triangulirung des Herzogthums Oldenburg 
wird Westerstede ebenfalls aufgeführt (vergl. ,,Resultate u. s. w. der Triangulirung des 
Herzogtkums Oldenburg, abgeleitet aus der Hannoverschen Gradmessung, Oldenburg 1838“). 
Es wurde beobachtet: 
1884 (Hannov. Kette und Wesernetz): in Nordostpfeiler: nach fever, Varel, Rastede, 
Oldenburg, Leer und Aurieh; 
in Südwestpfeiler: nach Rastede, Oldenburg, Altenoythe, Leer und Aurieh, sowie 
nach Barfsel unter Anschlufs an Altenoythe und Leer; 
in Nordostpfeiler, Nebenpunkt: nach Hopels unter Anschlufs an Varel und 
Rastede. 
Es wurde eingestellt: 
1883 und 1884 (Hannov. Kette): Heliotrop in Leuchtbrett I: von Jever; 
1884 (Hannov. Kette): Heliotrop in Leuchtbrett II: von Aurieh; 
,, (Hannov. Kette und Wesernetz): Heliotrop in Südwestpfeiler: von Altenoythe 
und Leer; 
| 1885 ,. ,. ,, ,, : ,, ,, Nordostpfeiler, Nebenpunkt: von 
Varel und Hopels; 
1886 (Wesernetz): Heliotrop in Leuchtbrett II, Nebenpunkt: von Oldenburg.
	        
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