Full text: Die Hannoversche Dreieckskette, das Basisnetz bei Meppen, das Wesernetz (8. Theil)

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Abrisse der Hauptpunkte. 
s. 
Durch Nivellement ist 1894 bestimmt worden : 
m 
Höhe der oberen Fläche des Festlegungspfeilers •= 6,075 + N. N. 
>i n i) n der ,, platte = 5,178 + » 
,, ,, Höhenmarke neben dem Portal . . . — 7,003 -f- ,, 
Das im westlichen Theile der Stadt Aurich gelegene Schlofs besteht aus zwei 
von Ost nach West laufenden Hauptgebäuden, deren Enden durch Seitenflügel ver 
bunden sind, so dafs in der Mitte ein rechteckiger Hof gebildet wird. In der Mitte 
des vorderen Hauptgebäudes erhebt sich aus dem schrägen Ziegeldach der Schlofstluirm ; 
unterhalb desselben gelangt man durch das Portal in den Schlofshof. 
Der Grundrifs des Thurmes ist ein Quadrat von etwa 6 m Seitenlänge; die 27 m 
hohen Mauern sind massiv und oben noch 0,6 m dick. Der obere Theil des Thurmes 
schliefst mit einer Plattform ab, welche auf starken Balken ruht und mit Zink bekleidet 
ist. ln der Mitte derselben ist im Jahre 1885 eine Fahnenstange errichtet worden. 
Die Plattform wird durch eine Sandstein-Gallerie eingefafst; an den Ecken erheben sich 
vier etwa 3 m hohe Thürmchen, ebenfalls aus Sandstein. 
In die obere Fläche der Sandsteinbrüstung der quadratischen Plattform wurden 
1884 vier Leuchtbolzen I IV eingegossen, und zwar: 
Eeuchtbolzcn I in der Mitte der östlichen Seite, 
,, II ,, ,, ,, ,, südlichen ,, , 
11 III ,, ,, ,, ,, westlichen ,, , 
,1 IV „ ,, ,, „ nördlichen ,, . 
Der Schnittpunkt der beiden Geraden I—III und II—IV ist das Centrum der 
Station, welches zugleich als Thurmmitte — soweit es eine solche überhaupt giebt 
bezeichnet werden kann. Für weniger scharfe Messungen kann die nur 13 mm excentrische 
0,101 m dicke Fahnenstange als Einstellungsziel dienen. 
Zur dauernden Versicherung des Centrums wurde 1884 noch eine vorschrifts- 
mäfsige Festlegung mit Pfeiler und Platte I. O. auf der Nordseite des Sehlofsthurmes 
unmittelbar östlich des Eingangsportals ausgeführt ^ 
Behufs Ausführung der Beobachtungen für die Hannoversche Dreieckskette wurde 
1883 der obere Theil des Ecktliürmchens auf der Südostecke abgenommen und ein 
1,8 m hoher Pfeiler auf den Unterbau des Thürmchens aufgesetzt, so dafs seine Kopf 
fläche 3,8 m über der Plattform und 30,44 111 über der oberen Fläche des Festlegungs 
pfeilers lag; in der oberen aus Sandstein bestehenden Platte des Beobachtungspfeilers 
bezeichnete ein Leuchtbolzen den Punkt ,,Thurmpfeiler 1883 84“. Im Winter 1884 85 
wurde dieser Pfeiler abgebrochen; für die Messungen des Nördl. Niederländischen Anschlußes 
mufste daher ein neuer errichtet werden; dieser „Thurmpfeiler 1886“ wurde an der 
selben Stelle und mit gleichen Abmessungen, wie der Thurmpfeiler 1883 84 aufgemauert, 
und ist später wieder entfernt worden. 
Der Leuchtstand 1884 bestand aus einem auf der Plattform aufgerichteten 13,4m 
hohen hölzernen Gerüst, auf welchem eine starke Holzplatte zur Aufstellung des 
Heliotropen befestigt und durch eine Leuchtschraube der Leuchtpunkt näher bezeichnet 
war. Der Leuchtstand 1885 war in ähnlicher Weise hergestellt; doch betrug die Höhe 
desselben über der Plattform nur 2,6 m . Auf dem Gerüst des Leuchtstandes 1885 war 
behufs Signalisirung nach Pilsum ein Leuchtbrett befestigt. 
Bei der Holländischen Triangulation des Generals KrayknhoIT (1802 —1811) 
und der Hannoverschen Landesvermessung (vergl. „Gatifs' Werke, Band IV“, Seite 
436 und 469) war der Thurm der Stadtkirche als Dreieckspunkt gewählt; im Jahre 
1831 beobachtete daselbst Lieutenant Hartmann, auf der Gallerie, welche oberhall) des 
16 m hohen Mauerwerks angebracht ist; der Schlossthurm wurde 1831 von Lieutenant 
Hartman N und 1841 von Major Müi.i.kk angeschnitten (vergl. ,,Gaufs' Werke, Band 
Seite 436 und 444). 
Die Stadtkirche liegt so niedrig, dafs sie für die Messungen der Trigonometrischen 
Abtheilung als Hauptdreieckspunkt unbrauchbar war; doch wurde sie von dem Schlofs- 
thurm aus, sowie von den Stationen Leer, Jever, Esens und Hopels eingestellt und auf 
Grund dieser Beobachtungen als Folgepunkt des Sehlofsthurmes bestimmt. 
Es wurde beobachtet: 
1884 (Hannov. Kette): in Thurmpfeiler 1883/84: nach Esens, Jever, Westerstede und 
Leer, sowie nach Hopels unter Anschlufs an Jever und Westerstede 
und nach Grosse Fehn unter Anschlufs an Hopels und Leer;
	        
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